In den Niederlanden
Ex-Austrianer sorgt für TV-Eklat
05.11.2015
Nacer Barazite sorgte wegen seiner Religion bei Interview für Aufregung.
Nacer Barazite , in der Saison 2011/12 mit großem Erfolg, 2013 mit weniger Erfolg für die Wiener Austria tätig, hat in den Niederlanden für einen Eklat gesorgt. Er verweigerte - inzwischen in Diensten des FC Utrecht - einer TV-Reporterin den Handschlag.
Handschlag verweigert
Der 25-jährige Moslem stand am Sonntag nach dem 4:2-Sieg gegen Twente Enschede Hélène Hendriks Rede und Antwort. Nach dem Interview gab er dem ebenfalls anwesenden John de Wolf die Hand, verweigerte aber Hendriks aus religiösen Gründen den Handschlag. Das sorgt in den Niederlanden und den sozialen Medien für große Aufregung. John Derksen, ehemaliger Chefredakteur des Fußball-Magazins "Voetbal International" sagte in einer TV-Talkshow: "Wenn er sich so benimmt, muss er sich für IS rekrutieren lassen."
Verhaltensregeln
Allerdings hätte Hélène Hendriks wissen müssen, dass ihr Barazite nicht die Hand schütteln würde. Der FC Utrecht hatte Clubmitarbeiter und Journalisten informiert, dass zwei muslimische Spieler des Vereins (Barazite und Yassin Ayoub) Frauen nicht die Hand geben. "Mit dieser Information sind die Medien respektvoll umgegangen", so Utrecht-Sprecher Martin Versteeg.
Der FC Utrecht vereinbarte Verhaltensregeln mit seinen muslimischen Spielern. Sie dürfen ihren Glauben ausleben, solange er die sportlichen Abläufe nicht stört. Es wurde extra für die beiden Profis ein Gebetsraum eingerichtet, dafür mussten sie akzeptieren, von einer weiblichen Physiotherapeutin behandelt zu werden.