FIFA-Skandal

Blatter: FBI und Interpol ermitteln

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Mittlerweile ermittelt nicht nur FBI, auch Interpol hat Fahndung ausgeschrieben.

Die Fußball-Welt rätselt weiter über die Rücktritts-Motive von FIFA-Präsident Joseph Blatter. Die UEFA zeigt sich von der überraschenden Ankündigung jedenfalls kalt erwischt. Während sich schon mehrere mögliche Blatter-Nachfolger in Stellung bringen und die Aufarbeitung der Korruptionsaffäre weiter geht, spielt UEFA-Präsident Michel Platini auf Zeit.

FIFA-Skandale unter Präsident Blatter 1/5
DIE PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL 1998: Der damalige FIFA-Generalsekretär Joseph Blatter gewinnt die Präsidentschaftswahl gegen UEFA-Präsident Lennart Johansson kurz vor WM-Beginn in Frankreich. Bis heute stehen Vorwürfe über angebliche Zahlungen von je 50.000 Dollar an afrikanische Delegierte in einem Pariser Hotel im Raum, die Blatter beharrlich zurückweist.


Die Mitglieder der Europäischen Fußball-Union werden sich nun doch nicht am Wochenende zu einer Sondersitzung in Berlin treffen. "In den nächsten Wochen wird es weitere Gelegenheiten geben, sich zu treffen - und hoffentlich wird sich die Angelegenheit bis dahin erhellen", erklärte der Franzose und kündigte eine gemeinsame Position an. Ursprünglich hatten die Verbände der Europäischen Fußball-Union am Freitag oder Samstag in Berlin ihre Strategie beraten wollen.

+++ Mögliche Szenarien für WM-Neuvergabe +++

Fifa-Chef Blatter tritt zurück

Niersbach will rasch Neuwahlen
Dabei sollte es auch um die Frage gehen, ob DFB-Chef Wolfgang Niersbach und andere europäische Funktionäre ihre Sitze im FIFA-Exekutivkomitee einnehmen sollen. Dass es bis zur Wahl eines Nachfolgers noch voraussichtlich bis zum Frühjahr dauern werde, sieht Niersbach als "äußerst problematisch": "Ich würde ganz klar dafür eintreten, diesen Prozess zu beschleunigen."

Rätselraten um Blatter-Abschied
Nachdem Blatter sich immer jeglicher Kritik widersetzt, sämtliche Krisen überstanden und am vergangenen Freitag die Wahl zum Chef des Weltverbandes erneut gewonnen hat, sind die Beweggründe für den freiwilligen Abschied unklar.

"Liegt gegen ihn etwas Belastendes vor? Oder reicht ihm die Wiederwahl von letzter Woche für sein Vermächtnis?", fragte das Blatter oft freundlich gesonnene Boulevardblatt "Blick" aus dessen Schweizer Heimat. Die Zeitung "New York Times" und der Sender ABC mutmaßen, dass der 79 Jahre alte Schweizer auf juristischen Druck - und eventuell sogar in einer Kurzschlussreaktion - agiert haben könnte.

Blatter: FBI und Interpol ermitteln
© EPA

(c) EPA: Hier verlässt Blatter die Fußball-Bühne

FBI ermittelt
Das FBI soll auch gegen ihn ermittelt haben, wie die "New York Times" unter Berufung auf Ermittler am Dienstag berichtet hatte. Die Zeitung hatte in der Vorwoche die Verhaftungen führender Fußball-Funktionäre als erste publik gemacht und den Anstoß zur Eskalation der massiven FIFA-Glaubwürdigkeitskrise kurz vor Blatters dennoch geglückter Wiederwahl am Freitag gegeben.

Auch der US-Fernsehsender ABC hat die - sofern korrekt - für Blatter verheerenden Informationen und beruft sich auf Personen, die mit dem Fall vertraut seien. Einzelheiten, was die Ermittlungen ergeben haben oder ob sie andauern, wurden nicht bekannt.

Anspielungen aus Blatters Umfeld
Doch sogar aus dem Blatter-Umfeld kommen Andeutungen. Die amerikanische Nachrichtenagentur AP zitierte dessen langjährigen Freund, Walter Gagg: "Ich hatte ein sehr gutes Treffen mit ihm heute Früh. Dann kamen die anderen Informationen aus den USA mit diesem und jenem."

Blatter selbst hatte seine Demission so begründet: "Meine tiefe Fürsorge für die FIFA und ihre Interessen, die mir sehr am Herzen liegen, haben mich zu dieser Entscheidung bewegt." Seine Tochter Corinne gab sich beim britischen Sender BBC als treibende Kraft für die Meinungsänderung aus, um den Vater vor sich selbst zu schützen.

Interpol springt FBI zur Seite

Im Auslieferungsverfahren der US-Justiz leistet inzwischen Interpol Amtshilfe. Es geht nach Angaben der internationalen Polizeibehörde um den früheren FIFA-Vize-Präsidenten Jack Warner aus Trinidad und Tobago sowie um den Paraguayer Nicolas Leoz, ehemals Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und südamerikanischer Verbandschef. Auch vier Geschäftsleute werden genannt. Die Vorwürfe der US-Behörden lauten Korruption, Verschwörung und organisiertes Verbrechen.

Blatter hinterlässt Scherbenhaufen
Im skandalerschütterten Weltverband beginnen die keineswegs leichten Weichenstellung für die Zukunft. Denn ohne Blatter steht die FIFA vor einer Zäsur, die der scheidende Chef selbst noch einmal dramatisierte. Mit einem Vorschlagskatalog für Reformen, die er selbst in 17 Jahren Regentschaft entweder nicht an fasste oder nicht durchsetzte, hinterlässt Blatter seinem Nachfolger innerhalb der FIFA-Strukturen ein ungeheuer schweres Erbe voller Konfliktpotenzial.

Ein kleineres Exekutivkomitee (Exko), statt eines größeren, wie es Blatter noch am Wochenende wollte. Eine Wahl der Exko-Mitglieder durch den Kongress, statt durch die Konföderationen. Ein ethischer Eignungstest der Kandidaten durch die FIFA statt die Kontinentalverbände. Und zu guter Letzt: Eine Amtszeitbeschränkung für Exko-Mitglieder und den Präsidenten. Nie wieder könnte ein FIFA-Präsident mit der Macht regieren können, wie es Blatter tut.

Reaktionen zu Blatter-Rücktritt
Leo Windtner (ÖFB-Präsident): "Diese Nachricht trifft alle überraschend, aber es ist eine Hoffnung auf eine neue Ära in der FIFA, die von Sauberkeit und Glaubwürdigkeit getragen ist. Es ist eine Chance für einen Neustart und ich gehe davon aus, dass sich die UEFA dabei voll einbringen wird."

Gerald Klug (Sportminister Österreich): "Korruption darf im Sport keinen Platz haben. Präsident Blatter hat endlich Konsequenzen aus dem FIFA-Skandal gezogen. Jetzt ist der Weg frei für umfassende Strukturreformen. Das ist die dringendste Forderung an Blatters Nachfolger. Es ist volle Transparenz gefragt, die Vorwürfe müssen restlos aufgeklärt werden. Die FIFA braucht einen glaubwürdigen Neustart."

Michel Platini (UEFA-Präsident): "Es war eine schwierige Entscheidung, eine mutige Entscheidung, und die richtige Entscheidung."

Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident): "Das ist die Entscheidung, die absolut richtig ist, die überfällig ist. Es ist eigentlich eine Tragik, warum er es sich selber und uns allen das nicht erspart hat, dass er das früher gemacht hätte."

Auszug aus der Blatter Stellungnahme
Blatter: "Ich habe intensiv über meine Präsidentschaft und über die vierzig Jahre, in denen mein Leben untrennbar mit der FIFA und dem großartigen Sport Fußball verbunden gewesen ist, nachgedacht. Ich schätze und liebe die FIFA mehr als alles andere und will nur das tun, was am besten für die FIFA und den Fußball ist. Ich sah mich veranlasst, zur Wiederwahl anzutreten, da ich glaubte, dies sei das Beste für die Organisation. Diese Wahl ist vorüber, aber die Herausforderungen für die FIFA sind es nicht. FIFA braucht eine tiefgreifende Revision."

So reagiert das Internet auf den Blatter-Rücktritt

 


 

 


 

 


 

 

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 17:25

Kommt es doch zur Neuvergabe der WM 2018 und 2022? Mögliche Szenarien, wie das passieren kann, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

 16:51

US-Justizministerin schweigt

US-Justizministerin Loretta Lynch schweigt zu möglichen FBI-Ermittlungen gegen den scheidenden FIFA-Präsident Jospeh Blatter. "Dies ist ein laufendes Verfahren", sagte Lynch nach einem Treffen mit europäischen Amtskollegen in Riga (Lettland) am Mittwoch. "Es ist ein offener Fall, und deshalb werden wir nun durch die Gerichte sprechen."

 16:03

FBI geht weiter in die Offensive

Das FBI hat angekündigt noch heute das Verhörprotokoll von Chuck Blazer zu veröffentlichen. Blazer ist einer der Kronzeugen, er stand früher dem CONCACAF-Verband vor.

blatter_blazer.jpg © AFP

(c) AFP

 15:11

Nein von Niersbach

Wolfgang Niersbach fordert eine schnellere Neuwahl eines FIFA-Präsidenten und traut Michael van Praag die Nachfolge des scheidenden Weltverbands-Bosses Joseph Blatter zu. Der Niederländer könne das Amt angesichts "seiner beruflichen Erfahrung und seiner Seriosität" übernehmen, sagte der DFB-Präsident am Mittwoch in Berlin.

Niersbach_getty.jpg © getty

(c) getty

Es wäre "wünschenswert", dass die UEFA-Verbände bei der Suche nach einem Kandidaten "als Einheit auftreten", sagte Niersbach und erklärte, nicht selbst als möglicher FIFA-Chef zur Verfügung zu stehen: "Meine Priorität ist ganz klar, da brauche ich die Position nicht zu ändern, der deutsche Fußball."

 14:23

FIFA-Mitarbeiter empfangen Blatter mit Applaus

Einen Tag nach seiner Rücktrittsankündigung ist Joseph Blatter bei einem Belegschaftstreffen in der Zentrale des Fußball-Weltverbandes FIFA von den Mitarbeitern mit freundlichem Applaus bedacht worden. Die Geschäfte liefen normal weiter, hieß es auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch aus Zürich.

Der Präsident arbeite in seinem Büro. Medienvertreter hatten keinen Zutritt zum Gebäude auf dem Zürichberg. "Die Arbeit geht normal weiter. Die Vorbereitungen für die Frauen-WM und die WM-Auslosung laufen", hieß es.

 14:00

Kurssturz nach Blatter-Rücktritt an Katars Börse

Börse in Katar hat am Mittwoch mit einem Kurssturz auf die Rücktrittsankündigung von FIFA-Präsident Sepp Blatter reagiert. Zum Handelsbeginn gab der Leitindex um 3,2 Prozent nach und fiel um 400 auf 11.800 Punkte, bevor er sich wieder erholte. Am Nachmittag lag der Leitindex der zweitgrößten Börse der arabischen Welt um 1,3 Prozent niedriger als bei Börsenschluss am Dienstag.

"Der Rücktritt von Blatter hat für Ungewissheit wegen der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 gesorgt", erklärte Sebastien Henin von der Vermögensverwaltung The National Investor mit Sitz in Abu Dhabi. Es gebe die Befürchtung, dass mit dem Rücktritt die Büchse der Pandora über der WM-Organisation geöffnet werde.

 13:29

Wer folgt auf Blatter: Gegner oder Drahtzieher?

Schon wenige Minuten nach dem angekündigten Rückzug von Joseph Blatter haben die Spekulationen um den möglichen Nachfolger an der Spitze des Fußball-Weltverbands FIFA begonnen. Der Wahlkongress soll voraussichtlich zwischen Dezember diesen Jahres und März 2016 stattfinden. Schon am Dienstagabend äußerten sich die ersten potenziellen Kandidaten.

Das Feld reicht von aktuellen Top-Funktionären, früheren Herausforderern des scheidenden Schweizers, vielen ehemaligen Stars bis hin zum deutschen Fußball-Kaiser. Die interessanteste Frage wird sein, ob sich diesmal das von Teilen Europas angeführte Anti-Blatter-Lager durchsetzen kann.

201505081399.jpg © WireImage

(c) WireImage - Figo gilt als einer der Kandidaten für die Blatter Nachfolge

Der frühere UEFA-Präsident Lennart Johansson hofft auf van Praag oder den Portugiesen Figo. "Sie können das Vertrauen in den Fußball unter den Menschen wiederherstellen", zitierte die schwedische Zeitung "Aftonbladet" Johansson. Van Praag verfüge über die notwendige Erfahrung und Kompetenz, zudem lobte Johansson die Ehrlichkeit, Offenheit und Direktheit des Niederländers. Auch Figo sei ein ehrlicher Mann, erklärte der 85-jährige Schwede.

 13:16

Sponsoren zeigen sich nach Blatters Rücktritt erleichtert

Nach der überraschenden Rücktrittserklärung von FIFA-Präsident Joseph Blatter im Zusammenhang mit dem Korruptionsskandal beim Welt-Fußballverband zeigen sich die Sponsoren, die mehr Transparenz in der FIFA gefordert und zum Teil auch damit gedroht hatten, ihr Sponsoring zu überdenken, erleichtert.

Korruptionsskandal hätte Marken beschädigen können

Nach Ansicht von Markenexperten bedeutet Blatters Rücktritt eine Erleichterung für die Sponsoren, die sich in einer schwierigen Position befunden hatten. Einerseits haben sie langfristige Verträge mit der FIFA und die Fußball-WM ist eine gute Gelegenheit zur Selbstdarstellung. Andererseits hätte der jüngsten Korruptionsskandal ihre Marken beschädigen können. Der Rücktritt Blatters macht es den Unternehmen nun leichter, zu ihren Sponsoringverträgen zu stehen

 12:09

Neuvergabe der WM 2022?

Weltweit werden die Stimmen nach einer Neuvergabe der Skandal-WM in Katar 2022 immer lauter. Vor allem England und Australien heben sich hier hervor. Alle Informationen dazu lesen Sie hier.

 11:44

Interpol-Fahndungsfoto

interpol_suche.jpg © Interpol

 11:28

UEFA reagiert

Die UEFA hatte nach der Wahl-Farce am letzten Freitag ursprünglich vor dem CL-Finale eine Sondersitzung abhalten wollen. Diese wurde nun verschoben: "Da täglich neue Informationen ans Tageslicht kommen, denke ich, dass es klüger ist, sich Zeit zu nehmen, um die Situation besser einzuschätzen, um dann gemeinsam Position zu beziehen", erklärte UEFA-Präsident Michel Platini am Mittwoch.

 11:19

Interpol schaltet sich ein

Interpol leistet der US-Justiz im Auslieferungsverfahren gegen frühere FIFA-Spitzenfunktionäre Amtshilfe. Das teilte die internationale Polizeibehörde am Mittwoch im französischen Lyon mit. Es geht demnach um den früheren FIFA-Vize-Präsidenten Jack Warner aus Trinidad und Tobago sowie um den Paraguayer Nicolas Leoz, ehemals Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees und südamerikanischer Verbandschef.

Auch vier Geschäftsleute werden genannt. Dabei handelt es sich um Hugo und Mariano Jinkis sowie Alejandro Burzaco aus Argentinien, die für Sportmarketing-Agenturen arbeiten. Zudem suchen die US-Behörden den Brasilianer Jose Margulies, der angeblich illegale Zahlungen vermittelt haben soll. Die Vorwürfe der US-Behörden lauten Korruption, Verschwörung und organisiertes Verbrechen.

 10:48

US-Justizministerin legt nach

Die amerikanische Justizministerin Loretta Lynch setzt keine großen Hoffnungen in den Reformeifer des Fußball-Weltverbandes FIFA. Die FIFA sei bis in die höchsten Ebenen korrupt, sagte sie im Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

"Wirklich beunruhigend ist, was sich im Zuge der Ermittlungen herausgestellt hat: Jedes Mal, wenn die FIFA nach internen Untersuchungen korrupte Funktionäre abgesetzt hat, wurden sie durch andere ersetzt, die genau in derselben Art und Weise weitermachten", erklärte Lynch. Diese hätten ihre neue Position vor allem als Gelegenheit gesehen, Bestechungsgelder anzunehmen.

 10:02

Pressestimmen

Hier einige Headlines zum Blatter-Rücktritt quer durch Europa:

"Bild": "Endlich Rücktritt. Blatter haut ab! US-Medien: FBI ermittelt gegen ihn. Rücktritt - weil seine früheren FIFA-Freunde über ihn auspacken?"

"Handelsblatt": "Abschied des Paten. Die Ära von Joseph Blatter als Präsident der FIFA ist zu Ende. Der Ablauf der Ereignisse spricht für eine überstürzte Entscheidung."

"Libération": "FIFA Nostra. Heiliger Blatter, er hat uns bis zum Ende lachen lassen. (...) Was werden die 133 Verbandschefs denken, die für ihn gestimmt haben?"

"The Times": "Sepp Blatters Rücktritt als FIFA-Präsident war längst überfällig. Es ist gut, dass er geht. Die Beweise der US-Ermittlern scheinen zu bestätigen, dass die FIFA durch und durch verdorben war, und von einem Klüngel in einer Fünf-Sterne-Welt unter der nachsichtigen Aufsicht Blatters geführt wurde. Die FIFA muss nun einen unwahrscheinlich anmutenden Prozess einleiten, um einen ehrlichen Führer zu suchen."

"Marca": "Blatter ergibt sich."

"De Telegraaf": "Blatter, Game Over! ... Der Fußballkaiser Joseph 'Sepp' Blatter, der sich selbst unangreifbar wähnte, ist dann doch von seinem Thron gefallen."

 09:30

Tochter nimmt Blatter in Schutz

Der überraschende Rücktritt von Joseph Blatter als Präsident des Fußball-Weltverbands FIFA hat seiner Tochter zufolge nichts mit möglichen Ermittlungen gegen ihren Vater zu tun. "Mit dieser Entscheidung wollte er in erster Linie auch uns, seine Familie, schützen", zitierte die Zeitung "Blick" Corinne Blatter-Andenmatten in ihrer Mittwochausgabe.

 09:20

Großbritannien jubelt

Diese Karikatur erschien heute in einer schottischen Zeitung. Kaum woanders auf der Welt hat man Sepp Blatter so gehasst wie in Großbritannien.

 09:02

Fußball-Gemeinde wendet sich ab

Aktuell läuft ja die U20-WM in Neuseeland, bei der sich Österreichs Youngster auch ganz hervorragend schlagen. Am 20. Juni hätte Blatter in Neuseeland vorbeischauen sollen. Die WM-Veranstalter lassen den 79-jährigen Schweizer aber nun wissen, dass er im Land der Kiwis nun als "Persona non grata" gilt - ein Besuch sei äußerst unwünschenswert.

 08:53

Guido Tognoni, ehemals Blatters engster Berater bevor es zum Zerwürfnis kam, hält den Rücktritt des Schweizers für zu wenig. Er fordert in einer Schweizer Talk-Sendung, dass die FIFA komplett zerschlagen werden müsse. "Die Rechtsform muss verändert werden, sie ist nicht mehr zeitgemäß." Strafrechtler Jositsch konkretisiert: Ihm zufolge müsse sich die FIFA als eine Mischung aus AG (für alles Kommerzielle) und Stiftung (für alles Karitative) neu aufstellen.

 08:33

Der Bericht über die FBI-Ermittlungen gegen Sepp Blatter sind von offizieller Seite bisher noch nicht bestätigt worden. Allerdings: Ohne politischen oder rechtlichen Druck hätte Sesselkleber Blatter wohl kaum den Verzicht auf sein Amt angekündigt. Was in den letzten Tagen zudem etwas untergegangen ist: Am selben Tag der Razzien gegen die FIFA-Funktionäre leitete die Schweiz selbst ein Verfahren gegen die FIFA wegen der WM-Vergaben an Russland und Katar ein. Kam der Druck auf Blatter vielleicht gar aus seiner Heimat?

 07:07

Nachfolgekandidaten

Michel Platini, Michael van Praag, Luis Figo, Prinz Ali bin al-Hussein,Wolfgang Niersbach und Sunil Gulati werden als mögliche Kandidaten gehandelt:

kandiaten.jpg © EPA

 06:52

Das sagt jetzt Pele

Die Fußball-Legende Pele hat nach dem Rücktritt von FIFA-Präsident Joseph Blatter zum Kampf gegen Korruption im Weltverband aufgerufen. Was die FIFA brauche, seien "ehrliche Menschen", sagte der Brasilianer der BBC am Dienstagabend in Havanna. Erst am Sonntag hatte der dreifache Weltmeister die Wiederwahl Blatters noch als "perfekt" bezeichnet.

pele.jpg © APA, Fußball-Legende Pele

(c) afp, Fußball-Legende Pele in Havanna (Kuba)

 06:36

WM-Vergabe an Russland und Qatar

Ist Blatters Rücktritt ein Schuldgeständnis? Flossen bei der WM-Vergabe an Russland und Qatar Schmiergelder? Was wusste der "Pate"..? Viele offene Fragen gilt es nun zu klären. Ex-FIFA-Direktor Guido Tognoni fordert sogar die Zerschlagung des Verbandes. Die FIFA sei als Verein nicht mehr zeitgemäß.

qatar.jpg © afp

(c) afp, Blatter bei der Verkündung der WM-Vergabe an Qatar (Dezember 2010)

 06:33

Coca-Cola reagiert erleichtert

Auch die Top-Sponsoren Coca-Cola und Visa begrüßten den Rückzug Blatters. "Die Ankündigung ist ein positiver Schritt für das Wohl des Sports, des Fußballs und dessen Fans", teilte der US-Getränkekonzern am Dienstag mit. "

"Dies ist ein wichtiger erster Schritt, um das öffentliche Vertrauen wieder aufzubauen, doch mehr Arbeit ist nötig", erklärte die US-Kreditkartenfirma Visa.

 06:30

Australien und Neuseeland begrüßen Rückzug Blatters

Die Fußballverbände Australiens und Neuseelands haben die Rücktrittsankündigung von FIFA-Präsident Sepp Blatter begrüßt. "Die FIFA braucht eine frische Führung, der Rücktritt des Präsidenten ist der erste Schritt", teilte der australische Verband am Mittwoch mit.