Südkurve verzichtete im Derby auf Unterstützung.
Eigentlich könnte beim 1. FC Köln die Stimmung nach dem gelungenen Saisonstart kaum besser sein. Das Team von Peter Stöger liegt nach fünf Spieltagen mit zehn Punkten auf Platz vier der Tabelle, zudem feierten die Kölner am Samstag gegen Gladbach den ersten Derby-Heimsieg seit zehn Jahren.
+++ Stöger-Klub gewinnt heißes Derby +++
Stimmung will in der Domstadt aber trotzdem keine aufkommen: Die Köln-Anhänger verweigerten ihrem Team am Samstag nämlich die Unterstützung und zogen den angekündigten Stimmungs-Boykott durch. "Es war für mich nicht das Derby, auf das wir uns stimmungstechnisch gefreut haben. Es war schade, wir hätten heute viel Spaß haben können. Die Jungs in der Kabine haben Spaß", war Stöger wegen der schlechten Stimmung sauer.
Schmadtke legt sich mit Fans an
Hintergrund des Boykotts: Nach den Ausschreitungen bei den letzten Derbys hatte der DFB das Karten-Kontingent für die Gäste aus Gladbach reduziert. Die ausgegeben Tickets wurden zudem personalisiert. Die FC-Fans solidarisierten sich mit dem Erzrivalen und verzichteten auf Fangesänge und Choreographien.
Sportdirektor Jörg Schmadtke hatte die Ankündigung der Fans schon unter der Woche heftig kritisiert und bekam im Stadion die Rechnung präsentiert. In der Südkurve hing zur Pause ein Banner mit der Aufschrift "Schmadtke: ruhig, ganz ruhig."
Der 51-Jährige zeigte ironisch den Daumen in Richtung der Fans und winkte kopfschüttelnd zur Tribüne. "Ich nehme das wahr und zur Kenntnis. Drei Punkte und Punkt. Ich werde zur Fan-Problematik nichts mehr sagen", reagierte Schmadtke verärgert.