Mit sorfortiger Wirkung wurde der Vertrag aufgelöst. Muss jetzt auch Stöger gehen?
Der 1. FC Köln und Jörg Schmadtke haben dessen Vertrag als Geschäftsführer in beidseitigem Einvernehmen aufgelöst. Das gab der deutsche Fußball-Bundesligist am Montagabend bekannt. Der Vorstand und Schmadtke seien zur Übereinkunft gekommen, man habe "im Hinblick auf die zukünftige sportliche Ausrichtung des Clubs" unterschiedliche Auffassungen, hieß es in einer Mitteilung.
"Mit diesem Schritt möchte ich den Weg frei machen für einen neuen Impuls", begründete Schmadtke seine Entscheidung. Als Sportchef war der 53-jährige Ex-Torhüter eine Seite des Erfolgsgespanns mit dem Wiener Trainer Peter Stöger, beide waren im Sommer 2013 zum Verein gestoßen.
Seitdem schaffte der FC als Zweitliga-Meister den Aufstieg in die Bundesliga (2013/14), erreichte in der darauffolgenden Spielzeit den zwölften Tabellenrang, platzierte sich 2016 auf Platz neun und qualifizierte sich in der zurückliegenden Saison mit Platz fünf für die Teilnahme an der UEFA Europa League. In der aktuellen Spielzeit ist Köln Bundesliga-Schlusslicht und hat in der Europa League alle drei Partien bis dato verloren.
"Er hat den Verein gemeinsam mit unserem Team zurück in die Bundesliga geführt und einen großen Anteil daran, dass wir nach 25 Jahren die Teilnahme am Europapokal erreicht haben", sagte FC-Präsident Werner Spinner und bedankte sich ausdrücklich bei Schmadtke. Der wiederum wünschte dem Club "für die bevorstehenden Aufgaben alles Gute und viel Erfolg".
Der #effzeh und Jörg #Schmadtke lösen den Vertrag als Geschäftsführer in beiderseitigem Einvernehmen auf.https://t.co/UKtf7BFHgF
— 1. FC Köln (@fckoeln) October 23, 2017
Schicksal von Stöger unklar
Nun soll auch der Stuhl von Trainer Peter Stöger wackeln. In den letzten Wochen wurde die Kritik an dem Wiener immer lauter. Viele sahen in dem Sonntagsspiel gegen Werder Bremen ein Schicksalsspiel für Stöger. Über ein müdes 0:0 kamen die Kölner auch hier nicht raus. Schmadtke stand bis zuletzt hinter dem Trainer. "Ich beschäftige mich nicht mit anderen Trainern, es gibt keinen Plan B", versicherte der Geschäftsführer des Letzten der deutschen Fußball-Bundesliga bei Sport1. Der Sportchef rechnet auch nicht damit, dass Stöger von sich aus geht.
"Die Statements von Peter Stöger sind eindeutig, dass er nicht zurücktritt", meinte Schmadtke. Angesprochen auf die in Medien gehandelten Markus Weinzierl und Dirk Schuster bekräftigte er: "Da ich mich nicht mit Plan B beschäftigt habe, spielen diese Namen auch keine Rolle." Seine Rückendeckung für den Wiener begründet Schmadtke mit der guten Arbeit Stögers, der in den vergangenen vier Jahren stets alle Saisonziele erreicht hatte. "Er hat einen Zugang zur Mannschaft, und weil er es immer wieder hinbekommt, einen Plan zu entwickeln, den das Team versucht umzusetzen. Das ist der Ausdruck der Art und Weise, wie wir spielen", erklärte er.