Transfer-Hammer
Adi Hütter wird Trainer bei Frankfurt
16.05.2018
Adi Hütter wird ab nächster Saison Trainer bei Bundesligist Eintracht Frankfurt.
Adi Hütter ist der nächste Schritt auf der Fußball-Trainer-Karriereleiter gelungen. Der 48-Jährige übernimmt ab der kommenden Saison als Nachfolger von Niko Kovac den deutschen Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt und erhält dort einen Vertrag bis Ende Juni 2021. Der Vorarlberger empfahl sich mit einer eindrucksvollen Saison mit dem Schweizer Meister Young Boys Bern für höhere Aufgaben.
Das Trainer-Karussell nimmt damit immer mehr Fahrt auf. Ebenfalls am (heutigen) Mittwoch wurde bekannt, dass Ralph Hasenhüttl und RB Leipzig getrennte Wege gehen. Auch Hasenhüttl war bei Frankfurt im Gespräch gewesen.
"Mit dem Wechsel zu Eintracht Frankfurt geht für mich ein Traum in Erfüllung", betonte Hütter in einer Frankfurt-Aussendung. Als Spieler sei ihm die deutsche Bundesliga verwehrt geblieben. Als Trainer will er nun dort reüssieren. "Als Trainer hatte ich bereits das eine oder andere Angebot aus der Bundesliga ausgeschlagen. Aber nun freue ich mich umso mehr darauf, in der Liga des Weltmeisters tätig sein zu können", sagte der Noch-Bern-Trainer.
Da Hütter mit Bern noch im Cup-Finale am 27. Mai gegen den FC Zürich um das Double kämpft, erfolgt die offizielle Präsentation in Deutschland klarerweise erst danach. "Ich habe bei den Young Boys drei wunderbare Jahre erlebt und mich extrem wohlgefühlt. Ich werde diese Zeit immer in bester Erinnerung behalten", gab der Ex-Salzburg-Coach, der bei YB noch bis 2019 unter Vertrag gestanden wäre, Einblick. Mit dem Double will er seiner Erfolgsgeschichte in der Schweiz zum Abschluss noch ein Kapitel hinzufügen. "Ich werde mit meiner Mannschaft alles daran setzen, nach der Meisterschaft auch den Cup zu holen. Es würde mir enorm viel bedeuten, mit YB das Double zu gewinnen", hat Hütter noch ein klares Ziel vor Augen.
Hütter und Kovac kennen sich gut
Für YB kam der Abgang wenig überraschend. "Emotional habe ich natürlich gehofft, den Weg mit Adi Hütter gemeinsam weiterzugehen. Rational war mir jedoch klar, dass es bei einer Anfrage eines Traditionsclubs schwierig für uns wird", sagte YB-Sportchef Christoph Spycher, der als Aktiver fünf Jahre bei der Eintracht gespielt hatte. Er muss sich auch auf die Suche nach einem neuen Co-Trainer machen, Hütters 51-jähriger Landsmann Christian Peintinger geht nämlich mit nach Frankfurt.
Feierlichkeiten könnte es bald auch bei Hütters künftigen Arbeitgeber geben, steht der doch ebenfalls im Cup-Finale. Gegen Bayern München ist der Liga-Achte am Samstag allerdings klarer Außenseiter. Kovac hat dabei zum Abschluss seiner Frankfurt-Ära die Möglichkeit gegen seinen neuen Verein eine Überraschung zu schaffen. Mit Hütter verbindet ihn einiges, waren doch beide in der Vergangenheit in Salzburg tätig.
Über Grödig ins Rampenlicht
"Adi ist ein echter Fußball-Fachmann, der diesen Sport durch und durch lebt. Seine Vita ist beeindruckend, denn er hat nachhaltig bei mehreren Clubs bewiesen, dass er mit harter Arbeit auch aus geringen Möglichkeiten das Optimum herausholen kann. Er passt daher perfekt zu unserem Club", sagte Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic. Der hatte zuletzt viele Sondierungsgespräche geführt: "Adi war immer vorne dabei und unsere konstruktiven Gespräche sind letztendlich zu einem guten Ergebnis gekommen", verlautete der Ex-Stürmer.
Hütter, der in der Vergangenheit keinen Hehl aus seinem Karriereziel Deutschland gemacht hatte, hatte sich mit dem Bundesliga-Aufstieg mit dem SV Grödig und der darauffolgenden Qualifikation für den Europacup in Österreich erstmals richtig in den Vordergrund gedrängt. Der Lohn war der Wechsel zu Ligakrösus Red Bull Salzburg im Juni 2014. Dort gewann er auf Anhieb das Double und wechselte nach nur einer Saison nach Bern. Mit YB wurde er zweimal Vizemeister, ehe heuer der ganz große Wurf mit dem ersten Meistertitel seit 1986 gelang. Und das mit Respektabstand, eine Runde vor Schluss beträgt der Vorsprung auf den entthronten Titelverteidiger FC Basel 13 Punkte.