Anfang der Woche übernahm Carlo Ancelotti (57) bei den Bayern. Lesen Sie, was er plant.
Ganz anders als sein wilder Vorgänger Pep Guardiola ging es Ancelotti ruhig an – ganz so, wie es seinem Naturell entspricht. Meist steht er mit am Rücken verschränkten Armen am Platz, gibt gezielt seine Anweisungen, beobachtet viel, wobei er aber immer wieder entspannt mit einzelnen Spielern, wie zum Beispiel Robben, plaudert. Guardiola, inzwischen ManCity-Coach, hatte seinem Nachfolger eine Botschaft hinterlassen – mit Filzstift auf einer Tafel: „Mit meiner größten Wertschätzung, ganz viel Glück, Carlo!“
Ancelotti bedankte sich für diese „sehr freundliche Geste“ und meinte: „Ich bin nicht hier, um eine Revolution zu starten, ich möchte Peps Stil folgen.“ Im Interview mit der Bild-Zeitung sprach er über seine Pläne.
Frage: Was war der Grund für Ihren Wunsch, Bayern-Trainer zu werden?
Carlo Ancelotti: Ganz einfach: Bayern ist einer der besten Klubs der Welt.
Frage: Welche Idee haben Sie mit dem FC Bayern?
Ancelotti: Die ist abhängig von den Qualitäten der Spieler und ihren Charakteren. Ich muss eine Beziehung zu ihnen aufbauen, um zu verstehen, ob die Spieler von meiner Idee überzeugt sind und sich damit wohlfühlen.
Frage: Sie sind bekannt für Ihr gutes Verhältnis zu Spielern …
Ancelotti: Sie sind für mich der Schlüssel, meine Idee vom Fußball auf dem Feld zu präsentieren. Ich war selbst Spieler, ich verstehe, wie sie ticken. Ich möchte sie auf eine angenehme Weise behandeln. Mehr als einmal haben mir Präsidenten erzählt, ich müsse die Peitsche benutzen! Warum? Niemand hat bei mir die Peitsche eingesetzt. Weder meine Eltern noch meine Lehrer noch meine Trainer. Ich habe immer gesagt: Wenn ihr einen Trainer wollt, der die Peitsche schwingt, sucht euch einen solchen Trainer.
Frage: Sie kennen Ronaldo von Real. Wie schwierig ist es, ihn zu trainieren?
Ancelotti: Die Wahrheit ist: sehr leicht. Ich liebe seine Professionalität. Du musst solchen Spielern nichts sagen. Sie sind so fokussiert, sie regenerieren gut, sie essen gesund und sind diszipliniert.