Neue Runde im Verhandlungspoker: FCB wirft alles in die Waagschale.
Bayern München entzog sich bislang der Transfermarkt-Mechanismen: Man war nicht bereit, die neuerdings astronomischen Ablösen zu bezahlen. Man weigerte sich auch, die Spieler mit Geld zu überschütten, wie es in der Premier League seit Jahren üblich ist. Nicht zuletzt deshalb gehört der Klub zu den gesündesten der Welt.
Nun scheinen die Verantwortlichen aber ihre Prämisse des rationalen Wirtschaftens über Bord zu werfen. Der Grund trägt den Namen Alexis Sanchez: Arsenal erteilte den Transfergerüchten zuletzt eine Absage, möchte seinen chilenischen Star nicht ziehen lassen. Nur Preistreiberei oder ein ernstzunehmendes Statement?
Bayern jedenfalls legt im Verhandlungspoker nach, berichtet der Kicker. Demzufolge soll Sanchez mit einem Jahresgehalt von 25 Millionen Euro gelockt werden. Brisant ist das vor allem, weil beim Rekordmeister keiner der Superstars nur annähernd so viel casht. Sanchez würde das finanzielle Gefüge geradezu sprengen.
Hoeneß rechtfertigt Kurswechsel
Robert Lewandowski, Thomas Müller und Manuel Neuer sollen als Topverdiener rund 15 Millionen Euro einstreichen. David Alaba hält bei etwa elf Millionen. Sanchez würde somit mehr als das Doppelte des ÖFB-Nationalspielers verdienen. FCB-Präsident Uli Hoeneß rechtfertigt den Kurswechsel so: "Das Problem ist, dass wir uns auf einem Markt bewegen, auf dem über Summen diskutiert wird und Summen bezahlt werden, die wir nicht für möglich gehalten haben."
Warum Sanchez so begehrt ist, offenbaren seine Statistiken: Mit 24 Volltreffern und 18 Assists in 46 Partien bewegt er sich fast in den Sphären von Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi. Sollte es wirklich zum Deal kommen, würde zudem eine Ablöse um die 65 Millionen Euro fällig.