Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel muss sich mit neuen Vorwürfen auseinandersetzen.
Warum klappte es nicht mehr zwischen dem BVB und Tuchel? Sportliche Gründe waren es sicher nicht, denn Dortmund zeigte teilweise beeindruckenden Fußball, die Saisonziele wurden erreicht, die Schwarz-Gelben konnten in der Abschiedssaison sogar den DFB-Pokal gewinnen.
Zwischenmenschliche Probleme zwischen Boss Watze und Tuchel sollen der Hauptgrund für die Trennung gewesen sein. Auch mit einigen Spielern kam der "Konzepttrainer" nicht klar. Jetzt gibt es neue Enthüllungen. Nach Informationen des Fitness-Experten Thomas Mohr wurde die Trainingssteuerung des Coaches intern sehr kritisch gesehen. Tuchel soll sogar eine Mitschuld an der Verletzungsmisere des BVB in der abgelaufenen Saison gehabt haben.
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"Borussia Dortmund wendet in der Trainingssteuerung das gleiche moderne System wie die TSG 1899 Hoffenheim an – nur wenn der Trainer zum Großteil Anmerkungen der Spieler und Erkenntnisse des medizinischen Betreuerstabs nicht in seine Gedankenwelt einfließen lässt, dann gibt es Probleme", erklärte der Athletik-Trainer gegenüber dem Portal "fussball.news".
"Dass Borussia Dortmund Thomas Tuchel entlassen hat, ist meinen Informationen nach auch unter anderem dem Grund geschuldet, dass er Auswertungen des medizinischen Staffs und die Meinung einiger Spieler dazu zum Großteil ignoriert hat", sagt Mohr.
Tuchel wie Guardiola
Tuchel sei in dieser Beziehung ähnlich schwierig wie beispielsweise Pep Guardiola. "Das Problem von Tuchel oder auch Guardiola ist, dass sie Perfektionisten sind. Sie wollen verschiedene Spielkombinationen bis zum Exzess trainieren: Flanken, Rücken hinterlaufen, Torschuss, Abschluss, Sprint, Pressing – es wird trainiert bis zum Abwinken", so Mohr.
Diese Art des Trainings birgt Risiken. "Oftmals sind es nur diese fünf oder zehn Minuten zu viel bei einer Einheit, die dann später zu Verletzungen bei den Spielern führen. Es ist ein klassischer Fall von Überpacen", erläuterte Mohr, der nach eigenen Angaben mit Physiotherapeuten und Ärzten zusammenarbeitet, die in der Bundesliga tätig sind.
Dem BVB fehlte in der abgelaufenen Saison zeitweise eine komplette Startelf krankheits- oder verletzungsbedingt. Momentan fallen mit Julian Weigl, Marcel Schmelzer, Marco Reus und Raphaël Guerreiro erneut vier Stammkräfte verletzt aus.