Skandal immer bizarrer

BVB-Eklat: 'Auba' vermutet Rassismus

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Der Wirbel um Dortmunds Aubameyang wird immer größer.

Pierre-Emerick Aubameyang hatte wieder einmal für negative Schlagzeilen gesorgt. Erneut wurde er vor einem Spiel suspendiert, wieder war Fehlverhalten der Grund. Fußball-Deutschland diskutierte eifrig über den Gabuner und seinen fehlenden Teamgedanken.

Von einem "Affenzirkus" sprach sogar ein Reporter auf kicker.tv, einer vom deutschen Fußballfachmagazin produzierten Sendung. "Auba" bekam die unglückliche Formulierung mit und recherchierte über Google nach. Seine Wut brachte der Stürmer über Instagram in die Öffentlichkeit:

 

 

"In diesen Tagen werde ich vermehrt von deutschen Journalisten angegriffen. Ich denke, dieser Reporter hätte ein anderes Wort als "Affenzirkus" verwenden können."

Der BVB-Topscorer fügt dazu einen Screenshot des Sucherergebnisses für "Affenzirkus" ein, auf dem ein Bild eines Affen zu sehen ist, der den Hitler-Gruß vollführt und eine Binde mit einem "Bananen-Hakenkreuz" trägt. "Ich lasse euch das interpretieren", schließt der Stürmer sein Posting an seine rund 6 Millionen Follower.

Will Aubameyang irgendetwas damit bezwecken? Oder hat er sich nur schlecht informiert und aus einer ersten Emotion geschrieben? Vermutet er echten Rassismus? Das von Aubameyang gefundene Bild zeigt das Plattencover der deutschen Punk-Band "Swally or Spit", die sich gezielt gegen Nazis einsetzt und bewusst ein satirisches  Cover gewählt hat.

Auch der kicker meldete sich zu dem Missverständnis. Der Reporter, der für den Affenzirkus-Sager verantwortlich war, stellte klar: "Es lag nie und nimmer in meiner Absicht, den Spieler und Menschen Aubameyang in irgendeiner Form zu beleidigen oder zu diskriminieren. Ich wollte mit dieser im deutschen Sprachgebrauch geläufigen und nicht negativ konnotierten Redewendung ausschließlich dessen Extravaganzen außerhalb des Fußballplatzes benennen."

Coach Stöger hatte angekündigt, für Aubameyang auch diesmal noch eine Tür offen zu lassen. Doch werden in deutschen Medien Vermutungen laut, in denen der 28-Jährige einen Winter-Abgang provozieren will. Nachdem sich Gerüchte aus der chinesischen Liga vorerst nicht bewahrheitet hatten, scheint plötzlich der FC Arsenal im Rennen zu sein. Die Londoner wollen einen Ersatz für den derzeit verletzten und ebenfalls wechselwilligen Alexis Sanchez.

Arsenal soll 60 Millionen bieten und scheint zuversichtlich, den Transfer in den nächsten Tagen verkünden zu können. "Wir brauchen jetzt keine Transferspekulationen anzustellen", so BVB-Sportdirektor Zorc zum Thema. "Aber klar ist auch: So kann es nicht weitergehen." Das Wohl des Klubs stehe über allem. "Das Wichtigste ist immer der Verein und die Zukunft des Clubs. Die werden wir nicht gefährden", kommentierte Zorc nach dem 0:0 gegen den VfL Wolfsburg vielsagend.

Gerade einmal ein halbes Jahr nach dem Skandal um Ousmane Dembele, der mit einem Streik seinen Wechsel zum FC Barcelona erzwungen hatte, steckt der BVB im nächsten Dilemma. Der schnelle Verkauf des sportlich unverzichtbaren Gabuners Aubameyang könnte die angestrebte Qualifikation für die Champions League gefährden, weil auf die Schnelle kein adäquater Ersatz aufzutreiben wäre.

Auf der anderen Seite droht beim Verbleib von "EGOmeyang" ("Bild") eine anhaltende Störung des Vereinsfriedens. "Ich erkenne ihn nicht wieder. Er war über Jahre immer ein bunter Vogel und ein Grenzgänger, hat aber immer diszipliniert gearbeitet. Das kann ich im Moment nicht erkennen", klagte Zorc.

Offenbar will der vertraglich bis 2021 gebundene Aubameyang seinen schnellen Abgang bis Ende Jänner provozieren. Er blieb ausgerechnet der Mannschaftssitzung am Samstag fern, in der es um Teamgeist und Saisonziele ging. Es war seine bereits dritte mit einer Suspendierung geahndete Verfehlung binnen 14 Monaten.

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