Mit einem Sieg im DFB-Pokal-Finale am Samstag (20Uhr, ServusTV) gegen den 1. FC Kaiserslautern könnte der deutsche Meister Bayer Leverkusen sich zum Double-Sieger krönen.
Nach dem Ende der Rekordserie will der deutsche Meister Bayer Leverkusen die schmerzhafte Finalniederlage in der Europa League schnellstmöglich vergessen machen. Da kommt am Samstag das DFB-Pokal-Finale in Berlin gegen Zweitliga-Underdog 1. FC Kaiserslautern (20.00 Uhr, ServusTV) gerade recht. Die Elf von Trainer Xabi Alonso greift dort nach dem ersten Double der Vereinsgeschichte. Kaiserslautern hingegen peilt eine Sensation an.
Kaiserslautern "größter Außenseiter"
Die Rollenverteilung im Berliner Olympiastadion ist jedenfalls so klar wie nie. FCK-Trainer Friedhelm Funkel erklärte in der "Sport Bild", man sei "der größte Außenseiter in einem Endspiel in der Geschichte des Pokals". Der 70-Jährige war erst im Februar als "Feuerwehrmann" bei den abstiegsbedrohten Roten Teufeln eingesprungen und hatte vorzeitig den Klassenerhalt geschafft. Sportlich bewegen sich die Pfälzer also in ganzen anderen Sphären als Bayer.
Leverkusen verarbeitet Europa-League-Finalpleite
Allerdings reisen die Leverkusener mit einer 0:3-Finalpleite gegen Atalanta Bergamo in die deutsche Hauptstadt. Nach 51 Spielen ohne Niederlage hatte es den neuen Meister am Mittwoch erwischt. "Wir müssen den Schmerz in Energie verwandeln", forderte Alonso.
Mittelfeld-Anführer Granit Xhaka erwartet eine Reaktion der Mannschaft. "Jetzt ist die Zeit zu sehen, welcher Spieler Charakter hat und schnell wieder aufstehen kann", erklärte der Schweizer. "Wenn nicht Triple, dann Double. Wir haben immer noch die Chance, die fast perfekte Saison zu spielen."
Nun will man einen positiven Schlusspunkt unter eine historische Spielzeit setzen, schließlich möchte die Werkself am Sonntag den zehntausenden Fans in Leverkusen zwei Titel präsentieren und nicht mit zwei Niederlagen in Serie anreisen. "Uns allen ist klar, dass diese Saison etwas glücklicher beendet werden muss", sagte Kapitän und Torhüter Lukas Hradecky. "Deshalb müssen wir dieses scheiß Gefühl verarbeiten und den Ärger am Samstag rauslassen."
Zweitligist kämpft um dritten Triumph der Vereinsgeschichte
Für Kaiserslautern geht es im achten Cupfinalspiel um den dritten Triumph in der Club-Historie. Mit Funkel hat der Verein zudem einen Cupspezialisten als Trainer. Für den 70-Jährigen ist es als Spieler und Trainer zusammengerechnet das fünfte Pokalfinale, immer als Außenseiter. "In einem einzelnen Spiel hast du immer eine Chance", zeigte er sich optimistisch. So wie 1985, als er als Spieler mit Uerdingen Bayern München schlug (2:1) und damit seine bisher einzige Cuptrophäe eroberte.
Zudem ist für Funkel beim FCK noch etwas unvollendet. Vor 43 Jahren verlor der einstige Mittelfeldspieler mit Lautern das Endspiel gegen Eintracht Frankfurt (1:3). Das Match am Samstag wird sein letztes Spiel als Trainer für die Pfälzer sein, Funkels Vertrag läuft aus. "Auch wenn man verliert, kann man feiern. Wenn man gewinnt, umso mehr. Wir werden auf jeden Fall feiern", kündigte er an.
Riesen Fan-Ansturm erwartet
Erwartet werden unterdessen riesige Fanmassen in Berlin. Bis zu 50.000 Schlachtenbummler des Zweitligisten wollen ihr Team in Berlin unterstützen, Leverkusen rechnet mit etwa 30.000 Anhängern. Das Karten-Kontingent betrug für beide Clubs allerdings jeweils nur 23.700 Tickets.