Ukraine-Krieg

Emotionale Botschaft von Bayern-Star Lewandowski

27.02.2022

Fußball-Star Robert Lewandowski ist am Samstag nach dem 1:0-Sieg des FC Bayern München in der deutschen Bundesliga bei Eintracht Frankfurt richtig emotional geworden.  

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Doch dem Kapitän des Rekordmeisters ging es bei seiner Botschaft nicht um Fußball. "Wir sind alle gegen Krieg und haben nicht gedacht, dass es so weit kommt. Das zu sehen, tut weh", sagte der Torjäger über die russische Invasion in die Ukraine und appellierte: "Die gesamte Welt muss die Ukraine unterstützen."

Lewandowski selbst setzte ein starkes Zeichen: Er trug am Samstagabend eine Kapitänsbinde in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb. "Der Sport kann sich nicht rausnehmen. Wir dürfen nicht akzeptieren, was dort passiert", betonte der Weltfußballer. Auch bei Bayern-Trainer Julian Nagelsmann mischten sich in den Jubel und die Erleichterung über die drei Punkte ernste und besorgte Töne zum Krieg in der Ukraine. "Ich habe mir nicht ausmalen können, dass das in Europa in diesem Ausmaß passiert. Das ist schrecklich. Ich habe selten Angst, aber in diesem Fall schon", bekannte Nagelsmann.

Auf dem Rasen hatten Lewandowski, Marcel Sabitzer und Co. zuvor einen starken Auftritt abgeliefert. "Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung. Wir hatten zuletzt eine Phase, wo wir nicht so souverän in den Spielen waren. Heute hatten wir eine gute Kontrolle", freute sich Nagelsmann. Lob erhielt auch Kevin Trapp, der Torhüter von Oliver Glasners Eintracht. Trapp konnte zwar die Niederlage nicht verhindern, brachte sich aber beim deutschen Bundestrainer Hansi Flick nachhaltig in Erinnerung.

Schritt Richtung Meistertitel

Mit dem 19. Saisonerfolg machten die Bayern einen weiteren Schritt zum zehnten Meistertitel in Serie. Schon die nächste Aufgabe hat es wieder in sich. Am Samstag gastiert der Tabellendritte Leverkusen in München. Die Bayer-Elf, in der Julian Baumgartlinger nach seiner Knieverletzung weiter pausiert, kann nach dem 3:0 gegen Arminia Bielefeld auf den zweitbesten Jahresstart der Vereinsgeschichte blicken. Am 8. März treffen die Bayern im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinales dann auf Red Bull Salzburg.

Unzufrieden waren nach dem 2:2 zwischen Mönchengladbach und Wolfsburg beide Teams. Die Wolfsburger verspielten eine 2:0-Führung gegen die Truppe von Adi Hütter, den Gladbachern wurde wiederum der vermeintliche Siegtreffer in der Nachspielzeit nicht anerkannt. "Ich muss der Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie das alles weggesteckt hat. Sie hat sich gegen alle Widerstände gewehrt", sagte Hütter und fügte bezüglich des schlussendlich nicht anerkannten 3:2-Tores von Matthias Ginter an: "In dem Moment hätte ich mich auch gerne auf den Haufen geworfen."

Der 1. FC Köln ließ unterdessen beim 1:1 bei Schlusslicht Greuther Fürth Punkte liegen. Florian Kainz hatte die Kölner in Führung gebracht, zum Sieg reichte das aber nicht. "Wir haben eine Vielzahl Chancen gehabt und hätten mehr Tore schießen können", ärgerte sich Kainz.

In allen Bundesliga-Stadien wurde vor dem jeweiligen Anpfiff für eine Minute wegen des Kriegs in der Ukraine geschwiegen. In den Fanblöcken waren Fahnen in den ukrainischen Nationalfarben Blau und Gelb zu sehen. "STOP WAR. WIR GEGEN KRIEG", stand auf einem Banner, das im Stadion von Greuther Fürth von den Spielern in die Höhe gehalten wurde.

DFB-Interimspräsident Hans-Joachim Watzke und Präsidentschaftskandidat Peter Peters wollen unterdessen russische Staatsunternehmen wie Gazprom nicht mehr als Sponsoren im Fußball sehen. "Das ist jetzt schmutziges Geld. Da muss man ganz klar sagen, in jeder Richtung, das darf es nicht mehr geben, das dürfen wir nicht mehr annehmen", sagte Watzke im ZDF-"Sportstudio". "Das muss auch der Beitrag eines jeden Clubs oder einer Organisation sein, denn die Menschen in der Ukraine haben gerade genug zu erleiden, und da ist es wirklich kein großes Opfer zu sagen: Euer Geld wollen wir nicht."

Peters sprach sich für einen Ausschluss russischer Fußball-Mannschaften von allen internationalen Wettbewerben aus. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass derzeit irgendeiner ein Fußballspiel gegen eine russische Mannschaft austragen kann", sagte er. Er befürwortet auch den Ausschluss der russischen Nationalmannschaft vom Play-off für die Weltmeisterschaft in Katar am Ende des Jahres. "So lange Krieg ist, definitiv", sagte Peters.
 

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