Klasnic braucht Hilfe

Ex-Fußballer kämpft ums Überleben

27.09.2016

Jahrelang ging er für Bremen auf Torjagd. Nun bangt er um sein Leben.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Im Dezember 2006 verändert sich für Ivan Klasnic alles. Damals diagnostizieren die Ärzte eine Niereninsuffizienz. Zwei Monate später wird ihm das Organ seiner Mutter transplantiert. Nachdem jenes nicht richtig arbeitet, muss eine Spende des Vaters sein Leben retten. Mit Happy End.

Klasnic kann seine Karriere fortsetzen. So erfolgreich wie vor der Operation stürmt er aber nie wieder: Über Bremen, Nantes und die Bolton Wanderers landet er in Mainz, wo er nach drei Partien 2013 seine Karriere beendet. Mittlerweile ist an Fußball bei Klasnic nicht mehr zu denken.

Drei Mal die Woche muss er zur Dialyse ins Spital. Eine Prozedur, die fünf Stunden dauert. Und für ihn überlebenswichtig ist. "Die Ärzte hatten mir von Anfang an gesagt, dass die neue Niere nicht mein Leben lang halten wird", so der 36-Jährige zur "Bild": "Trotzdem ist der Moment, in dem die Mediziner den Kopf schütteln, wenn sie deine Werte sehen, natürlich schlimm."

Klasnic in der Zwickmühle

Klasnic‘ Niere funktioniert nicht mehr richtig. Mit der Blutwäsche, bei der mitunter bis zu fünf Liter Flüssigkeit ausgeschieden werden, versucht man Zeit zu überbrücken. Bis ein passender Spender gefunden ist. In Deutschland kommen aus rechtlichen Gründen nur Verwandte ersten oder zweiten Grades in Frage, Lebenspartner und in Ausnahmefällen Freunde.

Sein Bruder Josip hätte sich dazu bereit erklärt. Das Tragische: Klasnic hat Antikörper gegen die familiären Organe entwickelt. Sollte kein anderer Lebendspender passen, wäre er auf Organe eines Verstorbenen angewiesen. In Deutschland wartet man im Mittel sieben Jahre darauf.

In seiner Heimat Kroatien ginge dies schneller. Da Klasnic allerdings in Hamburg mit seiner Tochter wohnhaft ist, kann er sich dort nicht registrieren. "Ich kann mich nur in einem Land registrieren lassen. Die Entscheidung fällt mir echt schwer", so Klasnic.

Zur Vollversion des Artikels
Weitere Artikel