Vater über Mesut Özil: 'Ich hoffe, dass er zur Ruhe kommt.'
Mesut Özils Vater kann den Rücktritt seines Sohnes aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft verstehen. "Er war einfach zu verletzt wegen der Anfeindungen, zu gekränkt. Ich hoffe sehr für ihn, dass er zur Ruhe kommt", sagte Mustafa Özil der "Bild"-Zeitung. "Ich bin sehr traurig, dass seine große Karriere in der Nationalmannschaft so zu Ende geht. Das ist unwürdig."
Mustafa Özil hatte seinen Sohn bis vor einigen Jahren als Manager betreut, nach einem Streit wurde diese Zusammenarbeit beendet. Seither haben beide offenbar nur noch sehr eingeschränkt Kontakt. In der "Bild am Sonntag" hatte sich Özil senior vor gut zwei Wochen an die Seite seines Sohnes gestellt. Er hätte zur Nationalmannschaft gesagt: "Schönen Dank, aber das war es."
Heimatstadt tauschte Straßenschild aus
In Devrek, der türkischen Heimatstadt der Vorfahren des aus dem DFB-Nationalteam zurückgetretenen Mesut Özil, wurde als Reaktion auf die Vorfälle der vergangenen Tage beim Straßenschild der "Mesut-Özil-Straße" das Bild des Fußball-Profis im deutschen Nationaltrikot ausgetauscht. Nun sieht man dort das umstrittene Foto, das den 29-Jährigen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan zeigt.
"Wir haben mit Traurigkeit verfolgt, was Özil angetan wurde", sagte Mustafa Semerci, der Bürgermeister der Stadt am Schwarzen Meer, am Dienstag der Nachrichtenagentur DHA. Der Arsenal-Profi hatte am Sonntag seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft verkündet, nachdem er sich in Folge seines Fotos mit Erdogan mit Rassismus konfrontiert gesehen hatte.