Heynckes-Kritik

Fehlt David Alaba wirklich das Mittelfeld-Gen?

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Ex-Bayern-Trainer kritisiert den Österreicher. Das sagt ein Teamkollege.

Es war ein willkommener Männer-Ausflug für David Alaba: Gemeinsam mit seinen Bayern-Kumpels Franck Ribery und Jerome Boateng jettete er nach London. Dort traf er sich mit Marko Arnautovic, besuchte das NFL-Spiel der Los Angeles Rams gegen die NY Giants und plauderte mit dem befreundeten Footballer Odell Beckham.

Über soziale Medien teilte er seine Eindrücke: Alaba lachte, zog Grimassen. Er fand sichtlich Gefallen daran, mal nicht im Kreuzverhör der Journalisten zu stehen. Zuletzt musste er sich häufig verteidigen. Da wäre der nächtliche Ausflug nach der Serbien-Pleite. Da wäre die ewige Debatte um seine Position. Und neuerdings die um seine Leistungen.

Selbst Ex-Bayern-Trainer Jupp Heynckes meldet sich zu Wort. Er spart in der aktuellen Ausgabe des deutschen Fußball-Magazins "Kicker" nicht mit mahnenden Worten: "Im Mittelfeld ist er einer unter vielen, als linker Verteidiger Weltklasse - im letzten Jahr war er's nicht."

Teamchef widerspricht Heynckes

Heynckes war ein Förderer des Österreichers. Er machte ihn zum Stammspieler, zum Leistungsträger. Die Krönung: das Triple im Jahr 2013. Damals und heute wäre Alaba zu gerne im Mittelfeld aufgelaufen. Bei der Nationalmannschaft darf er das. Beim FCB sehr selten. Heynckes begründet: "Er hat nicht das Mittelfeld-Gen.“ Fehlt Alaba wirklich das Rüstzeug dafür?

 

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Ein von David Alaba (@da_27) gepostetes Foto am

Teamchef Marcel Koller sieht das anders: "Er bringt uns mit seinen Fähigkeiten in der Mitte mehr." Aktuell befinde sich der 24-Jährige eben in einem "Entwicklungsprozess", in dem er fußballerisch wie menschlich reife. "Bei ihm sind alle Attribute vorhanden. Ich denke, dass er zum Führungsspieler werden wird", so Koller weiter. Aber: "Das braucht noch Zeit, und die gebe ich ihm."

Baumgartlinger von Alaba überzeugt

Gerade im zentralen Mittelfeld ist Routine das wertvollste Gut: Es gilt Spielszenen zu erahnen, stets einen Schritt voraus zu denken, um zu reagieren, bevor es zu spät ist. Offensiv und defensiv. Alaba lernt genau das in München - und zwar von den Besten. Zweifel, dass Alaba nicht über die Qualität verfügt, hegt Julian Baumgartlinger daher keinesfalls.

Der ÖFB-Teamkapitän weiß, warum er als zentrale Figur im rot-weiß-roten Konzept so bedeutend ist: "Weil er die Bälle ansaugt und von dort mit seinen Weitschüssen für Torgefahr sorgt", so Baumgartlinger. Nun muss Alaba seinen Ex-Trainer und einige Zweifler auf dem Platz eines Besseren belehren.

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