Tops und Flops des Fußball-Experten
Frenkies Aufreger zum deutschen Neustart
19.05.2020Tops und Flops - die großen Schinkels-Aufreger zum Neustart in Deutschland.
Der Topfußball ist endlich zurück! Sein Unwesen treibt Corona aber weiterhin. Wie ich das meine? Das Virus sorgt für neue, kuriose Bedingungen. Leere Stadien, jeder Torjubel steht genau unter Beobachtung, die Spieler sitzen mit Mundschutz an der Seitenlinie, die Bälle werden geputzt. Kurios, aber jetzt Alltag. Bei den Fans herrscht trotzdem große Euphorie. Ich denke: Das ist, wie wenn du einem kleinen Kind ein neues Spielzeug in die Hand drückst. Die ersten zwei, drei Wochen hat es eine große Freude. Dann wird es irgendwann langweilig
Zu viele neue Regeln zerstören die Emotionen
Was mich besonders stört? Es fehlen die Emotionen! Der Fußball hat jetzt so viele Regeln. Dadurch geht das Menschliche, das Authentische verloren. Torjubel mit den Ellenbogen kann ich schon jetzt nicht mehr sehen. Irgendwie fehlt die Verhältnismäßigkeit. Bei einem Eckball, bei einem Zweikampf werden die Spieler fast intim, beim Torjubel heißt es Abstand halten, auf der Tribüne sitzen die Spieler mit Mundschutz und in zwei Metern Entfernung zueinander. Trotzdem ist klar: Regeln sind Regeln - daran muss sich auch die Hertha halten! Gerade nach dem Kalou-Skandal ist es extrem naiv von den Berlinern, sich bei jedem Torjubel abzuschmusen. Die Hertha, sportlich hui, sonst pfui!
Richtig starke Spiele und vorbildliche Ultras
Was mir gut gefallen hat? Es waren tolle Spiele dabei - trotz langer Coronapause. Zum Beispiel das 4:0 von Dortmund im Derby gegen Schalke. Auch die ÖFB-Legionäre haben im Großen und Ganzen gute Leistungen gezeigt. Und: Die Spieler gehen zwar weiter voll in die Zweikämpfe, spielen aber nicht überhart, bleiben immer fair. Es gab keine Gehässigkeiten, keine Rudelbildungen. Ein weiterer positiver Aspekt ist, dass sich die Ultras vorbildlich verhalten haben. Es gab keine Fanmassen vor den Stadien. Dafür gibt es großes Lob. Ich freue mich aber, wenn volle Stadien wieder Alltag sind!
6 Tops und Flops zum Bundesliga-Comeback
Top - Unsere Legionäre sind echte Leistungsträger
Unsere Legionäre haben beim Auftakt überzeugt -die meisten zumindest. Kainz hat getroffen, auch Alaba war beim Sieg souverän. Auch ein Hinteregger hat sich trotz Pleite in den Vordergrund gespielt. Es hat sich wieder gezeigt: Die ÖFB-Stars werden immer wichtiger für ihre Vereine.
Flop - Nagelsmann hat sich bei Sabitzer klar verpokert
Unser Oliver Glasner und Wolfsburg sind mit einem Sieg zurückgekehrt. Trainer-Talent Julian Nagelsmann hat sich vielleicht den größten Fehler seiner Karriere erlaubt. Er hat gegen Freiburg nicht sein bestes Team spielen lassen, einen Sabitzer auf die Bank gesetzt. Beim 1:1 hat er die Rechnung dafür präsentiert bekommen. Erst ein Spiel und Leipzig verabschiedet sich aus dem Titelkampf.
Top - Dortmund und Haaland haben Latte hoch gelegt
Kein Can, kein Witsel, kein Reus - und trotzdem fegt Dortmund 4:0 über Schalke hinweg. Erling Haaland trifft und bereitet ein Tor vor. Unglaublich stark! Jetzt kriegen die Bayern sicher schlotternde Knie. Schon am dritten Spieltag folgt das direkte Duell. Ich freue mich!
Flop - Hütter macht zum Auftakt die Krise perfekt
Jetzt ist es amtlich: Frankfurt steckt in der Krise. Auf drei Pleiten vor der Coronapause folgte ein 1:3 zu Hause gegen Gladbach. Coach Adi Hütter hat seinen Europa-League-Bonus endgültig verspielt. Jetzt muss sich die Eintracht sogar noch Sorgen um den Klassenerhalt machen.
Top - Disziplin von Fans und Spielern vorbildlich
Es ist sicher nicht leicht, sich immer an die strengen Maßnahmen nach der Coronapause zu halten. Die meisten Spieler und Fans haben sich aber vorbildlich gezeigt. Die meisten, nicht alle. An der Seitenlinie sind die Spieler stets mit Mundschutz gesessen, beim Torjubel hat man versucht, die Emotionen zu bremsen. Die Fans hat es nicht in Massen vor die Stadien gezogen. So gehört es sich, die Gesundheit geht vor.
Flop - Stimmung leidet, Hertha ist der Corona-Depp
Ohne Fans, keine Stimmung. Das ist natürlich Schade, muss aber sein. Die Gesundheit steht an oberster Stelle. Das sollte jetzt auch bis zur Hertha durchdringen. Nach dem Kalou-Skandal jubeln die Berliner als einziges Team mit intensivem Körperkontakt. Das muss eine Strafe geben.