Heynckes findet deutliche Worte für das Vorgehen seiner Vorgesetzten.
"Entschieden ist, dass wir einen deutschen Trainer ab 1. Juli haben. Und der idealste wäre Jupp Heynckes", sagte Karl-Heinz Rummenigge zuletzt gegenüber Sky. "Der FC wird nicht kampflos aufgeben." Das vierte Engagement von Heynckes in München ist bis zum Sommer begrenzt.
Für den 72-Jährigen war es ein "Freundschaftsdienst", als er Anfang Oktober aus der Pension wieder auf die Trainer-Bank zurückkehrte - vier Jahre nach dem historischen Triple aus Meisterschaft, Pokal und Champions League. Die von seinem Freund und FCB-Präsident Uli Hoeneß gestartete Charme-Offensive gefällt Heynckes jedoch so gar nicht.
"Mir ist das alles zu viel. Ich mag das nicht. Mir schmeichelt das auch nicht", sagte er auf der Pressekonferenz vor der Liga-Partie gegen Werder Bremen am Samstag, bei der David Alaba mit einem Magen-Darm-Virus fehlen wird. Er kündigte ein Gespräch mit Rummenigge und Hoeneß an. "Ich werde hoffentlich die Gelegenheit haben, mit beiden zu sprechen. Dann werde ich ihnen meine Meinung dazu mitteilen."
Darum gibt Bayern nicht auf
Heynckes hatte sich fest vorgenommen, ab Juli wieder sein Privatleben mit Frau und Hund in der Nähe von Mönchengladbach zu genießen. Dass ihm ausgerechnet seine langjährigen Weggefährten, mit denen er so viel erlebt hat und verbindet, dazwischen funken, kommt offenbar nicht gut an.
Somit ist es fraglich, ob die Überzeugungsarbeit von Hoeneß und Rummenigge noch fruchtet. Fakt ist: Bayern scheint von einem Transfer des vereinslosen Thomas Tuchel Abstand genommen zu haben, möchte hingegen Heynckes ein weiteres Jahr binden. 2019 wären nämlich Ralph Hasenhüttl (Leipzig), Niko Kovac (Eintracht Frankfurt) und auch Hoffenheims Julian Nagelsmann via Ausstiegsklausel zu haben.
Außerdem präsentiert sich das Team unter Heynckes bislang in bestechender Form. Nur eines von 17 Spielen ging verloren.