Die Gerüchteküche brodelt. Nun meldet sich der Präsident zu Wort.
Uli Hoeneß ließ bei der Meisterfeier des FC Bayern aufhorchen: "Wenn man unseren Kader verstärken will, muss man schon ziemliche Granaten kaufen.“ Er kündigte gar an, vielleicht etwas zu machen, "was wir bisher nicht gemacht haben". Jeder rechnete mit einem Superstar-Transfer, mit einer Millionen-Warnung an die Konkurrenz.
Fakt ist: Corentin Tolisso ließ man sich 41,5 Millionen Euro kosten, ein echter Kracher ist er aber nicht. Ebenso wenig wie Sebastian Rudy, Niklas Süle (beide Hoffenheim) oder Serge Gnabry (Bremen). Wagt man in München noch den Großangriff auf Alexis Sanchez (Arsenal) oder Marco Verratti (PSG)?
"Einen Neuaufbau kann man nicht machen, indem man 100-Millionen-Transfers für 29- und 30-Jährige durchzieht. Das ist keine Politik“, rudert Hoeneß im Kicker zurück. "Wollen wir es erzwingen, dass wir Champions-League-Sieger werden, müssen wir viel Geld rausschmeißen. Von Alibikäufen halte ich aber nichts."
Bayern vor der Grundsatzfrage
Am überhitzen Spielermarkt möchte Hoeneß wohl die Ruhe bewahren. Sanchez etwa würde das Gehaltsgefüge sprengen - er soll 25 Millionen Euro pro Saison fordern. Für ihn wären zudem rund 70 Millionen fällig. Bei Verratti steuert die Ablöse schnurstracks auf die 100 Millionen zu.
Bayern steht gewissermaßen vor der Grundsatzfrage: Eigener Nachwuchs oder lieber Granate. Hoeneß: "Entweder wir gehen diesen Weg mit all diesen jungen Leuten, und dann müssen sie eine Chance haben zu spielen - oder wir gehen diesen Weg nicht."
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