Super-Stürmer Harry Kane zieht nach einem halben Jahr in München eine erste Bilanz, wie er sich eingelebt hat. Allerdings bedauert er, dass er eine Sache nicht machen darf.
24 Tore in 20 Spielen, das ist in Deutschland noch keinem Spieler gelungen, nicht einmal dem ehemaligen Dortmund-Star Erling Haaland, der ein Spiel mehr dafür benötigt hatte. Harry Kane ist nach dem Transfer-Krimi im Sommer in München mehr als nur angekommen. Nicht nur auf dem Platz begeistert er die Massen, auch sonst lieben die Fans des deutschen Rekordmeisters ihren Torjäger.
In einem Interview mit dem "Guardian" lässt er, im Rahmen eines Fanklub-Besuches in Kirchweidach in der Vorwoche, tief blicken und zieht eine erste Bilanz, wie es ihm und seiner Familie in der neuen Wahlheimat geht. Während bei den Bayern solche Fan-Treffen zur Tradition gehören, war es für den 30-jährigen Briten eine völlig neue Erfahrung. "Man sieht Fans in den Stadien, aber hier sind wir einenhalb Stunden von München entfernt. Es ist etwas Besonderes und solche Dinge machen einem bewusst, wie geschätzt man selbst ist", genießt Kane die Nähe zu den Fans.
"Fühlt sich wie zu Hause an"
Seit Weihnachten ist er auch aus dem Hotel ausgezogen und lebt sich in seiner Münchner Villa mit seiner Frau und den vier Kindern ein. Vor allem das freut den Knipser, der auch stolz erzählt, dass die bereits einige Eltern in der Schule kennengelernt haben und die Frauen seiner Teamkollegen sich mit der Kane-Familie ebenfalls schon angefreundet haben. Der ehemalige Tottenham-Spieler erklärt: "Allein das zu haben, war großartig für sie."
Vor allem wichtig ist dem bescheidenen Superstar das Wohl seiner Kinder. Da dürfen die Fans beruhigt sein, denn der Kapitän der englischen Nationalmannschaft verrät: "Sie lieben es. Sie werden auch die Sprache vor mir sprechen."
Kane will auf die Piste
"Sie sind jetzt in der Schule und waren die letzten Wochenenden Ski gefahren. Allein das zu haben, war großartig für sie", doch genau hier muss der Engländer enttäuscht eingestehen, dass er nicht dabei sein darf. "Ich möchte in die Berge fahren", verrät er, aber es ist ihm vom Verein aus verboten Skifahren zu gehen. Kein Wunder, dass die Bosse in München nach der schweren Verletzung von Manuel Neuer vor einem Jahr bei ihrer menschlichen Tor-Garantie hier auf Nummer sicher gehen und ein "Pisten-Verbot" ausgestellt haben.
Allerdings will er zukünftig zumindest ein paar Mal als Zuschauer dabei sein. Und noch eine zweite Sache vermisst der gebürtige Londoner in Deutschland. Als passionierter Golfer fehlte ihm im Herbst die Zeit für ein paar Abschläge. Nach dem frühen Wintereinbruch im November freut er sich jetzt schon wieder auf den Frühling. Denn sobald das Wetter wieder besser wird, will er unbedingt ein paar Plätze suchen.
Zumindest beim Trainingslager im Jänner in Faro konnte er mit seinen Teamkollegen abschlagen. Vielleicht haben ja auch Thomas Müller & Co. ein paar Tipps in der Umgebung rund um München.