Die Taktik von Peter Stöger wird von Experten als mutlos bezeichnet.
Stögers Taktik gegen Bayern war zu defensiv. Dies ist der Tenor der deutschen Medien nach dem Cup-Kracher Bayern gegen Dortmund (2:1). "Stöger mauert zu tief - BVB rausgejuppt!", schreibt zum Beispiel der Kölner Express in seiner Online-Ausgabe. Ex-Nationalspieler Michael Ballack in der ARD: "Es war ein schlechtes Signal an die Mannschaft, hier mit Fünfer-Kette anzufangen". Ballacks Halbzeitanalyse ist knallhart: "Die Dortmunder sind nicht in die Zweikämpfe gekommen und haben die entscheidenden auch noch verloren. Man hat ja gesehen, er hat ja umgestellt, hat Dahoud gebracht – und sofort war es ein offenes Spiel. Wenn auch nur für fünf Minuten…"
Die Bild schreibt: "Die Taktik von BVB-Trainer Stöger war mutlos. Sich in München stumpf hinten reinzustellen, bedeutet Kapitulation. Der Ausfall von Aubameyang ist nur eine kleine Entschuldigung. So stögerlich darf man nicht in München antreten mit dem Anspruch von Dortmund, die Nummer 2 im Lande zu sein. In der zweiten Halbzeit hat der BVB gezeigt, dass mehr drin gewesen wäre."
Ob Stögers Anfangsformation ein Fehler war oder nicht, ist schwer zu beantworten. Gegen extrem starke Bayern wollte der Wiener wohl auf Nummer sicher gehen, doch seine Mannschaft setzte die Vorgaben nicht entsprechend um. Stögers kurze Bilanz in Dortmund bleibt aber positiv. Zwei Siege in der Liga brachten den BVB wieder zurück in die Spur, das Pokal-Aus gegen Bayern war am Ende knapp und lag sicher mehr an der Stärke des Gegners, als an einer falschen Aufstellung.
Stöger hatte noch viel zu wenig Zeit um seine Ideen klar zu vermitteln. Mit Aubameyang fehlte dazu der wichtigste Mann für eine ausgefeilte Kontertaktik. Ob Stöger und der BVB zusammenpassen, wird man im Frühjahr erst sehen können.