Schwarz-gelbe Krise

Nach Derby: Fan-Eklat bei Dortmund

26.11.2017

Dortmund vergeigte gegen Schalke eine 4:0-Führung. Die Fans sind sauer.

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Die Schalker Glückseligkeit kannte am Samstag keine Grenzen, Guido Burgstaller und Co. tanzten völlig entrückt vor dem Gästeblock im Dortmunder Fußball-Tempel. Zum umjubelten Helden wurde aber nicht zuletzt Trainer Domenico Tedesco, der seine Elf mit goldenem Händchen, taktischem Geschick und menschlichem Einfühlungsvermögen nach einem 0:4 zu einem 4:4 im Revierderby beim Erzrivalen führte.

"Er hat neue Ideen reingebracht", sagte Tormann Ralf Fährmann, den Tedesco zum Kapitän machte. Tedesco zeigte sich auch am Samstag kreativ, wechselte beim Stand von 0:4 nach 33. Minuten Leon Goretzka und Amine Harit ein und stellte taktisch auf eine Dreierabwehrkette um.

Das Wichtigste passierte aber nicht nur nach Meinung von Goretzka in der Pause. "Man muss dem Trainer ein Kompliment machen. In so einer Situation hast du zwei Optionen, wie du damit umgehst: Die eine ist, auf die Mannschaft einzutreten, und dann gibt eben noch die andere Variante. Er hat uns gesagt, dass das zur Reise dazugehört, die wir machen wollen. Er hat jeden einzelnen nochmal gepackt", berichtete der Fährmann.

Job-Garantie und Druck für Bosz

BVB-Coach Peter Bosz haderte indes: "Man fühlt im Körper nur Enttäuschung. Es ist schwer, das zu verkraften", bekannte der Niederländer, "das darf nicht passieren." All seine Hoffnungen auf ein befreiendes Erfolgserlebnis nach zuvor fünf sieglosen Liga-Partien entpuppten sich erneut als Wunschdenken. Bosz' Sessel wackelt, noch fällt er aber nicht um.

Hans-Joachim Watzke gab ihm am Sonntag bei der Mitgliederversammlung eine Job-Garantie, erhöhte aber zugleich den Druck: "Ich habe die klare Erwartung an dich, Peter, dass ihr in dieser Woche alles auf den Prüfstand stellt, jeden Stein umdreht. Wir müssen wieder ganz schnell zurück in die Erfolgsspur. Die Champions-League-Qualifikation steht über allem."

Die Dortmunder Spieler wurden übrigens nach dem Jahrhundert-Derby mit Pfiffen im Saal empfangen.

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