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DFB-Cup-Blamage: Leverkusener ÖFB-Trio im Mittelpunkt.

Die Krise von Bayer Leverkusen hat sich am Dienstagabend durch das peinliche Aus im deutschen Fußball-Pokal beim Drittligisten Lotte zugespitzt. Chefcoach Roger Schmidt verfolgte die Blamage im Teambus, Sportdirektor Rudi Völler übte harsche Kritik an der Mannschaft, in der das ÖFB-Trio Ramazan Özcan, Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger durchspielte.

Von Lotte aus Cup geworfen
Der Außenseiter holte zweimal eine Rückstand auf und setzte sich nach 2:2 nach 120 Minuten im Elfmeterschießen mit 4:3 durch. Die drei Österreicher standen dabei auch im Mittelpunkt. Özcan, normalerweise Ersatztormann bei Bayer, war bei den Gegentreffern schuldlos und parierte die ersten zwei Elfmeter der Heimischen. Baumgartlinger bereitete das 2:1 (95.) von Doppel-Torschütze Volland vor, vergab aber den entscheidenden Elfmeter. Dragovic sah beim 2:2-Ausgleichstreffer (105.) nicht gut aus.

Niederlage ohne Trainer
Trainer Schmidt, der wegen Beschimpfungen des Hoffenheimer Kollegen Julian Nagelsmann zwei Spiele gesperrt worden ist, sah das Desaster statt auf der Tribüne im Mannschaftsbus via TV und ließ sich auch am Tag danach nicht öffentlich blicken. Laut Vereinsangaben absolvierte er mit dem Werksteam eine Einheit im Kraftraum und will sich erst am Freitag bei der Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg äußern.

Völler: Schmidt machte Fehler
Völler nahm den Chefcoach nicht mehr ganz von seiner Generalkritik aus. "Wir haben einen Trainer, der sicher ein paar Fehler gemacht hat", gestand der Sportdirektor, ließ aber keine Trainer-Diskussion aufkommen. "Wir glauben weiter an den Trainer. Die Trainergeschichte ist nicht der Knackpunkt. Wir sind mit ihm im Vorjahr Dritter geworden, davor Vierter, und haben tolle Spiele erlebt. Es waren viele Nationalspieler auf dem Platz. Und wenn man mit einem Mann mehr in der Verlängerung in Führung geht, sollte nichts mehr anbrennen. Das ist an Dämlichkeit nicht zu überbieten", ärgerte sich der sichtlich schwer enttäuschte Völler.

Leverkusen verliert Ziele aus den Augen
Innerhalb weniger Wochen droht der vor der Saison hoch gehandelte Werksclub, der trotz Verletzungsproblemen elf Nationalspieler in der Startelf aufbot, sämtliche Saisonziele zu verspielen. In der Bundesliga auf Platz elf abgerutscht, in der Champions League ein Wackelkandidat, im Pokal so früh raus wie seit fünf Jahren nicht. "Es ist eine sehr schwierige Situation", räumte Stefan Kießling vor den "wichtigen, wegweisenden Spielen" in Wolfsburg und in der Königsklasse vier Tage später bei Tottenham Hotspur ein. "Jetzt haben wir uns durch die ganze Scheiße ein Ziel kaputt gemacht. Wir müssen sehen, dass wir als Mannschaft wieder in die Erfolgsspur kommen. Aber wenn man in einem Strudel drin ist, dann wird es natürlich ein wenig schwieriger", klagte der Stürmer.

Knaller Cup-Held für Sandhausen
Als Pokalheld durfte sich ein anderer Österreicher feiern lassen. Zweitligist SV Sandhausen eliminierte dank Marco Knaller den SC Freiburg im Elfmeterschießen. Knaller hatte sich zwei Tage zuvor per Video aus ein mögliches Elfmeterschießen vorbereitet und hielt schließlich zwei Schüsse. "Da kann man sich verschiedene Szenen anschauen. Das heißt natürlich trotzdem nicht, dass er dann da hin schießt", berichtete der 29-Jährige von seiner Lerneinheit bei "Instat Scout" und betonte: "Ich war immer in der richtigen Ecke." Sandhausen (mit Kapitän Stefan Kulovits) steht zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte im Achtelfinale des DFB-Pokals, das mit 630.000 Euro belohnt wird.

Der in der Bundesliga noch sieglose Hamburger SV (mit Michael Gregoritsch ab 72.) durfte sich dank eines 4:0 über den Drittligisten Hallescher FC über den ersten Pflichtspiel-Sieg seit neun Wochen freuen.

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