"Bullen" wollen Linie treu bleiben - und widersprechen damit Hoeneß.
Für die Premieren-Saison in der Champions League will RB Leipzig sein Team noch schneller machen. Die in der Bundesliga so erfolgreiche Strategie mit talentierten U23-Spielern bleibt trotz der Warnung von Bayern-Präsident Uli Hoeneß an Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz bestehen.
"Fünf oder sechs junge Dachse" sollen kommen, so Sportdirektor Ralf Rangnick am Sonntag. Der 58-Jährige geht nun vorerst für die Öffentlichkeit auf Tauchstation, für seinen Verein aber auf Jagd nach "Blue Chips" - wie der Schwabe seine im Visier befindlichen Rohdiamanten in Anlehnung an einen Begriff aus der IT-Branche nennt.
Sie müssen laut Rangnick gut zu Fuß sein und ein schnelles Denkvermögen haben. "Das wäre hilfreich, so wird der Kader eher noch einen Tick schneller. Da werden wie immer Spieler dabei sein, bei denen man erst einmal googeln muss, woher sie kommen. Es sind aber Spieler, die sofort den Konkurrenzkampf anheizen", erklärte Rangnick und verwies auf sein Anforderungsprofil: "Die Mentalität ist der Schlüssel".
"Spieler nicht im Katalog raussuchen"
Im Visier der "Roten Bullen" sind gut 50 Spieler. Einziger Haken: Die Talente, nach denen RB sucht, sind in der Regel nicht ablösefrei und besitzen laut Rangnick langfristige Verträge. "Demzufolge können wir uns nicht wie im Katalog irgendwelche Spieler aussuchen", betonte der Deutsche.
Zudem sind die Ansprüche der Leipziger nach der grandiosen Premieren-Saison in der Bundesliga gestiegen. "Weil die Spieler, die da sind, schon Benchmarks gesetzt haben, die deutlich höher sind. Die Neuzugänge müssen den Etablierten auf die Pelle rücken können", bemerkte Rangnick.