Analyse

Sammer-Klartext zu Stöger und BVB

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TV-Experte Matthias Sammer findet ehrliche Worte zur Situation beim BVB.

In einem ausführlichen TV-Interview auf Eurosport haben sich DFB-Legende Matthias Sammer und BVB-Coach Peter Stöger ausgetauscht und über Borussia Dortmund unterhalten. Ein Fokus lag natürlich auf dem brisanten Wiedersehen Stögers mit seinem Ex-Klub Köln Freitagabend in der Bundesliga (20:30 im oe24-LIVE-Ticker). Der Wiener Trainer war bei den Fans äußerst beliebt, doch wurde ihm sein rascher Wechsel zu Dortmund übel genommen.

Stöger über sein Aus bei Köln: "Wenn ich es rein auf den Egoismus zurückführen würde, hätte ich im Sommer aufhören müssen. Dann hast du keinen Streifschuss. Du hast nach 25 Jahren den 1. FC Köln in den Europa-Pokal gebracht. (...) Du hast mit den Spielern viel erreicht. Aber wenn du die Sicherheitsvariante gehst, dass dich niemand angreifen kann, dann musst du in Wahrheit nach dem Triple von Bayern weggehen oder du gehst mit dem Europapokal-Platz mit Köln weg. Dann bist du persönlich ganz auf der sicheren Seite. Aber dann hätte ich so viel liegen gelassen, was mir wichtig war, woran ich Interesse gehabt habe. Deshalb machst du das einfach nicht."

Sammer: "Wie sehr kann Stöger aktuell Stöger sein?"

Matthias Sammer kennt den deutschen Fußball in- und auswendig, er arbeitete lange beim DFB und bei Bayern. Davor war er unter anderem Spieler und Trainer von Dortmund. Sammer über die aktuelle Situation beim BVB: "Was ich im Moment, von meinem Instinkt und Gefühl für Dortmund habe, dann versucht der BVB gerade alle Situationen zu erklären. Aber man kann sich um die eigene Situation gar nicht mehr kümmern. Wie sehr kann Peter Stöger aktuell eigentlich Peter Stöger sein? Im Verhältnis auch zur Mannschaft. Jetzt muss man Gesicht zeigen. Und das ist es, was jetzt gelingen muss. Dann hat man auch alle Chancen."

Wie geht es weiter mit Dortmund? Sammer über die Strategie & Ausrichtung von Borussia Dortmund: "Der Realismus und die Realität von Borussia Dortmund ist nicht mehr Aubameyang oder Dembélé. Und aktuell auch nicht Marco (Reus, Anm. d. Red.), weil er verletzt ist, noch nicht wieder spielt. Die Realität ist Isak, Sancho und Pulisic – wie zuletzt in Berlin – die ein gefühltes Durchschnittsalter von 18 haben."

Stöger müsse den Verein stabilisieren: "Dementsprechend ist das auch die Message für den Verein, die Situation in dieser Konstellation gemeinsam bewältigen zu wollen. Es ist ein gewisser Umbruch, möglicherweise am Saisonende mit dem Erreichen der Champions League. Aber vom Personal her muss man struktureller und persönlichkeitsrelevanter, was Führungs- und Leader-Verhalten betrifft, für die Zukunft denken. Da sind schon ein paar Spieler zuletzt verloren gegangen, wie z.B. auch Mats Hummels, die dem BVB wehgetan haben. Ich glaube, genau das muss man inhaltlich herausarbeiten."

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