Drama um den Traditionsverein: In der Allianz Arena eskaliert die Lage.
Der TSV 1860 München ist nur noch drittklassig. Die Münchner Löwen mit dem Steirer Michael Liendl, der durchspielte, verlor am Dienstag das Relegationsrückspiel gegen Jahn Regensburg mit 0:2 (0:2) und steigt erstmals seit 24 Jahren in die dritte Liga ab.
Regensburg schaffte nach dem 1:1 in Heimspiel den Aufstieg in die zweite deutsche Bundesliga. Die Oberpfälzer feierten vor 62.200 Zuschauern in der Münchner Allianz Arena ihren überraschenden, aber hochverdienten Aufstieg. Das Team von Trainer Heiko Herrlich war fußballerisch absolut überlegen und schaffte dank Treffern von Kolja Pusch (30.) und Marc Lais (40.) den Durchmarsch aus der vierten in die Zweite Liga.
Schiedsrichter Daniel Siebert musste die Begegnung nach 80 Minuten unterbrechen, weil randalierende Fans aus dem 1860-Block Eisenstangen und Sitze auf den Rasen warfen. Polizeikräfte liefen auf. "Wir haben die Schnauze voll", riefen die aufgebrachten Anhänger.
"Löwen" mit ungewisser Zukunft
Nach rund einer Viertelstunde ging es weiter, aber immer wieder flogen Gegenstände vor das Regensburg-Tor. Bei den "Löwen" stellt das sportliche Debakel die Zukunft des deutschen Meisters von 1966 völlig infrage. Der Klub ist unter dem jordanischen Investor Hasan Ismaik am Tiefpunkt angelangt.
Ein totaler Neuaufbau wird folgen müssen. Der Portugiese Vitor Pereira, der im Winter mit großen Ambitionen seine Arbeit beim Traditionsverein aufgenommen hatte und diesen zurück in die Bundesliga führen wollte, ist als nächster Trainer gescheitert - trotz eines Vertrages bis 2018.