Thomas Tuchel hat Ehrenpräsident Uli Hoeneß nach dessen Kritik an der Arbeit des Bayern-Trainers mit jungen Spielern vehement widersprochen.
"Da habe ich sehr wenig Verständnis für. Ich find's absolut haltlos, aber okay", sagte Tuchel am Samstag auf Sky vor dem Liga-Spiel der Münchner gegen Eintracht Frankfurt. "Das ist so weit an der Realität vorbei, dass ich eigentlich gar nicht darauf reagiert hätte, wenn es nicht von Uli Hoeneß gekommen wäre."
Hoeneß (72) war von einem Podiumsgespräch der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit der Aussage zitiert worden, Tuchel habe "eine andere Einstellung. Er meint nicht, dass er einen (Alphonso) Davies, (Aleksandar) Pavlovic oder (Jamal) Musiala verbessern kann. Wenn es nicht klappt, sollte man einen anderen kaufen." Hoeneß wiederum meinte, "man sollte hart an ihnen arbeiten und ihnen Selbstvertrauen geben".
Tuchel, der die Münchner im Sommer verlassen muss und möglicherweise durch den aktuellen ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick ersetzt wird, reagierte ungehalten auf die Kritik. Diese sei "so meilenweit" an der Realität vorbei, dass er gar nicht wisse, wie er darauf antworten solle. Zumal die Bayern am kommenden Dienstag im Halbfinal-Hinspiel der Champions League gegen Real Madrid gefordert sind. Dadurch bekomme die Kritik zusätzlich "ein bisschen eine andere Note", sagte Tuchel.
Hoeneß' Worte würden sein "tiefstes Verständnis" als Trainer ankratzen, sagte Tuchel und zählte aus seinen Stationen be Mainz, Dortmund, Paris Saint-Germain und Chelsea beispielhaft Namen von zu jener Zeit jungen Spielern auf, die er und sein Trainerteam gefördert hätten. Er sei "ein bisschen" in seiner "Trainer-Ehre" verletzt. "Wenn wir was nachgewiesen haben im Trainerteam in den letzten 15 Jahren", sagte Tuchel, dann sei es, dass "junge Spieler immer einen Platz" im Training und im Spiel hätten.