Einst war er Fanliebling. Nun könnte Herzog als Trainer zurückkehren.
Drei Spiele, null Punkte, 2:12 Tore - Werder Bremen steckt in einer handfesten Krise. Nachdem der Traditionsklub erst vergangene Saison nur knapp dem Abstieg entkam, steuert er nun geradewegs Richtung 2. Bundesliga. Am Sonntag wurde deshalb die Notbremse gezogen: Trainer Viktor Skripnik muss gehen. Aber wer folgt ihm?
+++ Skripnik weg! Werder zieht die Notbremse +++
Aus Insider-Kreisen ist zu hören, dass Andreas Herzog als aussichtsreicher Kandidat auf die Nachfolge gilt. Der langjährige Spielmacher weilte erst vergangene Woche im Weser-Stadion, um US-Kicker Aron Johannsson in seiner Funktion als Assistent von Teamchef Jürgen Klinsmann zu beobachten.
Herzog nutzte dabei die Möglichkeit, um sich mit den Verantwortlichen auszutauschen. Sein Vorteil: Er kennt die Führungsriege und das Umfeld bestens. Von 1992 bis 1995 kickte er in Grün-Weiß, ehe ihn der FC Bayern nach München lotste. Nach einjährigem Intermezzo kehrte er nach Bremen zurück, wo "Herzi", wie er liebevoll gerufen wurde, bis 2002 zu den Publikumslieblingen zählte.
Herzog kennt die Verantwortlichen
Der 48-Jährige durfte in jener Zeit unter anderem Marco Bode sowie Frank Baumann zu seinen Teamkollegen zählen. Sie haben mittlerweile bei Werder das Sagen. Der Eine, Bode, ist Aufsichtsratsvorsitzender. Der Andere, Baumann, ist Geschäftsführer. Sie könnten Herzog jederzeit engagieren.
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Dessen Vertrag mit dem US-Nationalteam läuft zwar bis 2018, der Österreicher kann aber jederzeit aussteigen. Und klar ist: Bremen ist für ihn eine Herzensangelegenheit. Mit einem Meistertitel (1993) sowie zwei DFB-Pokal-Triumphen (1994, 1999) feierte er seine größten Erfolge in Deutschland.
"Jeder", sagt Herzog zu "Sport 1", "weiß, dass Werder mein Verein ist und er mir nach wie vor sehr am Herzen liegt." Die goldenen Zeiten, die er als Aktiver mitprägte, sind längst vorbei.
Neuanfang mitten in der Saison
Werder rutschte die vergangenen Jahre zunehmend in den Tabellenkeller. Nach dem 1:4 in Gladbach muss ein Neuanfang her. Mitten in der Saison. Eine knifflige Situation. Baumann betont: "Wichtig ist, dass wir uns in Ruhe Gedanken machen. Wir müssen von einem neuen Trainer überzeugt sein. Wenn wir das sind, handeln wir."
In Bremen würde Herzog mit Zlatko Junuzovic, Florian Grillitsch und Florian Kainz auf drei Landsmänner treffen. Als weitere Kandidaten gelten Werder-Urgestein Thomas Schaaf, Andre Breitenreiter und Jos Luhukay, der sich kürzlich von Stuttgart trennte. Zunächst übernimmt Nachwuchscoach Alexander Nouri interimistisch.