Der Wiener atmet auf - und bremst zugleich die Erwartungshaltung.
Es war ein turbulenter Bundesliga-Sonntag für Borussia Dortmund: Zwei Mal ging das Team von Peter Stöger in Führung. Zwei Mal glich Eintracht Frankfurt aus - zum letzten Mal kurz vor Schluss. Die Hausherren jedoch schlugen in letzter Sekunde durch Michy Batshuayi nochmals zu. Der 3:2-Erfolg. Eine Befreiung?
Peter Stöger war nach dem 1:2-Debakel im Europa-League-Hinspiel gegen Salzburg erleichtert: "Wenn du in der 94. Minute den Siegtreffer machst, brauchst du den Faktor Glück. Wir haben nach Wochen oder sogar Monaten einmal wieder eine starke erste Halbzeit gespielt. Da hat man gesehen, dass wir guten Fußball spielen können."
In der zweiten Hälfte sei Frankfurt stärker geworden. Beim BVB lief es nicht mehr. "Die zweite Halbzeit war Mist", so Marco Reus. Stöger gab sich diplomatischer: "Wir haben gefightet. Das haben die Zuschauer anerkannt. Ich hatte das Gefühl, dass die Jungs alles unternehmen, was ihnen möglich ist - dann wirst du auch einmal spät belohnt, wenn du den Faktor Glück auf deiner Seite hast."
"Wird bis Saisonende nicht rund laufen"
Der Ex-Köln-Trainer blickte daher vorsichtig optimistisch in Richtung Donnerstag. "Wir haben uns so gewehrt, wie wir das nicht immer getan haben", betonte Stöger und sah einen "kleinen Schritt nach vorne". Mehr nicht. "Wir sind noch nicht so stabil, haben ein paar Schlüsselspieler, die nach langen Verletzungspausen dieses Tempo noch nicht 90 Minuten lang gehen können."
Vor dem wichtigen Achtelfinal-Rückspiel gegen Salzburg, in dem es womöglich auch um seine Zukunft in Dortmund geht, hielt er fest: "Es wird wohl bis Saisonende nicht richtig rund laufen", sagte Stöger verblüffend offen.
Reus, der erst vergangene Woche bis 2023 unterschrieb, forderte deshalb: "Ich hoffe, dass wir die Saison auf einem Champions-League-Platz beenden. Danach müssen wir uns kontinuierlich gut aufstellen für die Zukunft." Die Frage ist, ob mit oder ohne Stöger.