Nach neun sieglosen Auswärtspartien in Serie hat Hannover 96 den freien Fall in der 2. deutschen Fußball-Bundesliga verhindert und den ersten Sieg in der Fremde seit September 2022 geschafft.
Die Niedersachsen gewannen das Duell mit Konkurrent Arminia Bielefeld auch dank Louis Schaub mit 3:1. Der Ex-Rapidler bereitete das 1:0 von Doppeltorschütze Cedric Teuchert vor und erzielte das Tor zum Endstand selbst. Hannover ist im dicht gedrängten Tabellenmittelfeld nun Zehnter.
Es ist wahrscheinlich ein besonders emotionaler Treffer für Louis Schaub. Vor genau 20 Jahren starb Vater Fred Schaub (42), der von 1983-1986 ebenfalls für die Hannoveraner kickte, bei einem Verkehrsunfall. Sohn Louis, damals acht Jahre alt, überlebte mit leichten Verletzungen und einem Schlüsselbeinbruch.
"Ich glaube, ich brauche nicht zu sagen, für wen das Tor ist", sagte der Junior am Samstag nach dem Erfolg in Bielefeld. Fred Schaub spielte von 1983 bis 1986 für die 96er. In der Saison 1984/85 trug er mit sieben Toren zum überraschenden Bundesliga-Aufstieg Hannovers bei. Noch bekannter wurde der Deutsche durch sein entscheidendes Tor für Eintracht Frankfurt im UEFA-Cup-Endspiel 1980 gegen Borussia Mönchengladbach.
Die Mutter von Louis Schaub ist Österreicherin. Louis wurde in Fulda geboren. Als er vier Jahre alt war, zog die Familie ins Wiener Umland, mit dem Fußballspielen begann er bei der Admira. Die Vita seines Vaters war laut dem Ex-Rapidler ein wichtiger Antrieb, im vergangenen Sommer ausgerechnet zu 96 zu wechseln. "Ich habe die Chance bekommen, für den gleichen Club wie mein Vater zu spielen. Das war ein Grund für mich, mich für Hannover zu entscheiden", sagte der Offensivmann schon vor Saisonstart. Sein Vertrag läuft bis 2025.
In Bielefeld zeigte der 28-Jährige sein bisher bestes Spiel für Hannover. Schaub, der zuvor nach seinem Abgang von Rapid 2018 bereits für den 1. FC Köln, den HSV und den FC Luzern gespielt hatte, bereitete das 1:0 vor und erzielte das 3:1 selbst. Nach 21 Pflichtspiel-Einsätzen für 96 hält er bei je drei Toren und drei Assists. Im ÖFB-Nationalteam kommt der 29-fache Internationale - unter Teamchef Franco Foda noch ein wichtiger "Joker" - unter Ralf Rangnick nicht mehr zum Zug. Der Deutsche hat ihn seit seiner Amtsübernahme vor einem Jahr noch nie nominiert.