In England sorgt ein Interview von einer Arsenal-Legende für großes Aufsehen.
Er war der Kapitän der englischen Fußball-Nationalmannschaft und wird von Fans der Gunners kurz und knapp "Mr. Arsenal" genannt. Doch abseits des Rasens kämpfte Tony Adams (504 Spiele/32 Tore) immer wieder mit seiner Alkoholsucht. Im Interview mit der englischen Zeitung Guardian gewährte der beinharte Innenverteidiger wie schwer es wirklich war von der Flasche wegzukommen.
Absturz bei der Heim-EM 1996
Rückblick: Das Jahr 1996 war für Adams (58) eine besondere Herausforderung, da eine Verletzung im Februar seine Alkoholprobleme verschärfte: „Ich wollte nicht auf dem Planeten sein, daher war es eine sehr dunkle Zeit in meinem Leben. Im Februar wurde ich verletzt, im März wurden meine Kinder weggebracht. Ich habe nicht in ihrer Nähe getrunken, aber eines Sonntagabends bin ich ohnmächtig geworden. Dann hat meine Schwiegermutter die Kinder mitgenommen“, erklärte er.
Halbfinal-Aus läutet Mega-Rausch ein
Ausgerechnet bei der Heim-Europameisterschaft 1996 erreichte Adams einen neuen Tiefpunkt: „Als Gareth Southgate diesen Elfmeter verschoss, erlebte ich einen 44-tägigen Rausch. Am Ende war ich paranoid und dachte, ich würde Menschen töten“. Zur Erinnerung: England scheiterte im Londoner Wembley-Stadion im Halbfinale im Elfmeterschießen am späteren Europameister Deutschland, weil Southgate an DFB-Keeper Andreas Köpke scheiterte.
Dank Lebensretter wieder clean
Und Adams? Dank seiner Schwiegermutter kam er in Kontakt mit James W., dem Direktor von Sporting Chance einer Wohltätigkeitsorganisation. "Er war mein Held, Therapeut, Sponsor und Mentor. Er hat mir das Leben gerettet und Hunderten anderen geholfen, clean zu werden“, so Adams über seinen Weg aus dem Teufelskreis. Letzte Woche verstarb James W. an Lungenkrebs.