Chelsea-Trainer Frank Lampard muss womöglich bald seine Koffer packen.
Vor Wochen noch als Meisterkandidat gehandelt, befindet sich Chelsea aktuell in einer Abwärtsspirale. Im Top-Spiel gegen Manchester City setzte es letzten Sonntag an der heimischen Stamford Bridge eine weitere Niederlage. Die Guardiola-Truppe siegte deutlich mit 3:1 und dominierte die erste Hälfte nach Belieben. Die "Citizens" stellten rasch die Verhältnisse klar, erzielten alle drei Tore in nur 16 Minuten. Ein Aufbäumen der Londoner in Hälfte zwei wurde zumindest mit einem Tor zum 1:3 belohnt. Dennoch eindeutig zu wenig für die Ansprüche des Clubs von Besitzer Roman Abramowitsch.
Aus den letzten sechs Premier-League-Partien ging Chelsea nur einmal als Sieger hervor, vier Spiele gingen davon sogar verloren. Vom zwischenzeitlichen Titelkandidaten rutschte der Klub ins Mittelfeld ab, ist aktuell nur mehr Achter und drei Punkte vor Arsenal, das sich nach dem schlechtesten Saisonstart der jüngeren Vereinsgeschichte mit drei Siegen en suite (inklusive 3:1 gegen Chelsea) empor arbeitet.
Wie im Fußball üblich wird Trainer Frank Lampard für die jüngsten Leistungen der "Blues" an den Pranger gestellt. Nicht ganz zu unrecht: Denn der Engländer hat von allen Trainern in der Abramowitsch-Ära tatsächlich den schlechtesten Punkteschnitt. Als einer von zwölf Coaches holte der Ex-Profi in 55 Spielen im Schnitt 1,67 Punkte, gewann nur knapp die Hälfte seiner Partien. Bester Coach an der Seitenlinie war übrigens Avram Grant mit 2,31 Punkten pro Spiel aus 32 Partien vor José Mourinho, der in seinen zwei Amtszeiten auf 212 Pflichtspiele und einen Schnitt von 2,19 Zählern kam. (Artikel wird unter Anzeige fortgesetzt)
Zuspruch von Spielern verloren
Die englische Presse berichtet schon vom möglichen Lampard-Abschied, das Fachportal "The Athletic" meint, das Aus der Vereinslegende (lief 648 Mal für Chelsea auf) sei nur mehr eine Frage der Zeit. Die Suche nach einem Nachfolger soll bereits begonnen haben. Brisantes Detail: Nach Streitereien in der Umkleidekabine, habe Lampard anscheinend den Zuspruch einiger Spieler verloren.
Im vergangenen Sommer gab 200 Millionen Euro für neues Spielermaterial aus, was den Druck zusätzlich erhöht.
Mit Thomas Tuchel ist ist seit Weihnachten ein großer Trainername auf dem Markt verfügbar geworden. Der Deutsche wurde von Paris St.-Germain trotz des französischen Meistertitels und des Erreichens des Champions-League-Finales 2020 gefeuert. Ob Chelsea die Trainerbank neu bestezt bleib abzuwarten.