Premier League
Ranieri-Mobbing: Fuchs spricht Klartext
22.03.2017
Gab es eine Revolte gegen den Trainer? ÖFB-Legionär gibt Einblicke.
Es ist noch gar nicht lange her, da wurde Leicester City allerorts gefeiert: Sensationell hatte Claudio Ranieri seine Mannschaft zum englischen Meistertitel geführt, die "Elite" aus London und Manchester zur Verzweiflung getrieben. Im Februar endete dann das Märchen.
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Selbst der italienische Erfolgscoach fiel den Mechanismen des Fußballbusiness zum Opfer. Englands "Yellow Press" orakelt seither über die Gründe für Leicesters Absturz. Eine Theorie ist, dass Ranieri von seinen Stars rausgemobbt wurde. Christian Fuchs weist das gegenüber 11Freunde entschieden zurück.
"Es ist an den Haaren herbeigezogen. Ich kann nur sagen, dass es davor (Anm.: vor der Entscheidung) kein Gespräch zwischen den Bossen und den Spielern gegeben hat." Er habe mit solchen "Unterstellungen" jedoch gerechnet und "in den drei Tagen nach der Entlassung mein Handy komplett ausgeschaltet", so der Ex-ÖFB-Kapitän:
"Haben die Basics vernachlässigt"
Fuchs erklärt: "Wir waren in der Öffentlichkeit die Bösen - jeder war gegen uns. Also sagten wir uns: Denen zeigen wir es! Dann haben wir gegen Liverpool richtig die Sau rausgelassen." In der Liga wurden unter Neo-Chefcoach Craig Shakespeare alle drei Partien gewonnen. Hinzu kommt der Aufstieg ins Champions-League-Viertelfinale.
(c) Reuters
Warum es in den Wochen zuvor nicht rund lief und Leicester in Turbulenzen geraten war, erklärt sich Fuchs mit "Übermotivation": "Vielleicht wollten wir beweisen, dass wir der amtierende Meister sind. Da gab es Szenen, in denen wir mit Schnörkel gespielt haben, mit Hackentricks, besonderen Torabschlüssen, um das Können zu beweisen. Wir haben unabsichtlich die Basics vernachlässigt."
Mittlerweile beträgt der Vorsprung des Tabellen-15. auf die Abstiegsplätze der Premier League sechs Punkte.