Der brasilianische Fußball-Star Vinicius Junior von Real Madrid ist erneut Opfer rassistischer Sprüche geworden. Beim 0:1 am Sonntag beim RCD Mallorca wurde der Stürmer von Fans des Heimteams beleidigt, wie die spanische Liga am Montag mitteilte.
"LaLiga setzt alle ihr zur Verfügung stehenden technischen Mittel ein und arbeitet mit dem Heimclub zusammen, um die Verantwortlichen zu ermitteln und entsprechende rechtliche Schritte einzuleiten", hieß es.
Erstmals wurden die Fans aufgerufen, mit Hinweisen an eine neu eingerichtete E-Mail-Adresse bei der Identifizierung zu helfen. Neben der Empörung wegen der rassistischen Ausfälle wird in Spanien allerdings auch Vinicius zunehmend von Gegenspielern und von Trainern anderer Mannschaften der Primera División kritisiert und unter anderem der ständigen Provokation beschuldigt. Dieses Mal war es unter anderem Mallorca-Trainer Javier Aguirre.
"Ich habe gesehen, wie Vinicius Gelbe Karten fordert, wie er tanzt, wie er die Zunge raus streckt, wie er mit den Fans spricht (...) Natürlich möchte ich nicht, dass meine Spieler so etwas tun, und ich möchte auch nicht, dass meine Gegner so etwas tun. Ich empfinde das als respektlos", erklärte der Mexikaner, der gleichzeitig auch betonte, er rechtfertige keine Attacken gegen den Brasilianer.
Real-Coach Carlo Ancelotti nahm unterdessen seinen Spieler in Schutz. "Ich denke, man muss den Fokus ändern. Vinicius ist nicht an allem, was passiert, schuld." Der 22-Jährige wolle nur Fußball spielen, versicherte der Italiener.
Real verlor nach der Niederlage den Anschluss an Spitzenreiter Barcelona. Die Katalanen sind nach einem 3:0 gegen FC Sevilla nun acht Zähler enteilt. Barcelona muss in den kommenden Wochen aber auf den verletzten Mannschaftskapitän Sergio Busquets verzichten. Der 34-Jährige erlitt am Sonntagabend bereits früh in der Partie eine Knöchelverstauchung und musste vom Feld. Fachmedien sprechen von mindestens zwei bis drei Wochen Pause. Damit würde Busquets auch das Europa-League-Hinspiel gegen Manchester United am 16. Februar verpassen.