Zorniger Favorit

Ex-Bulle Stevens verlässt Harnik-Klub

24.05.2015

Zeit war "nicht einfach, aber es hat Spaß gemacht" - Nachfolgefrage noch nicht geklärt.

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© Reuters
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Huub Stevens hat den VfB Stuttgart in der letzten Runde in einem spannenden Saisonfinish zum Klassenerhalt in der deutschen Fußball-Bundesliga geführt. Dem Verein erhalten bleiben wird der Niederländer aber trotzdem nicht. Sportvorstand Robin Dutt bestätigte am Sonntag in der Sport1-Sendung "Doppelpass", dass der Ex-Salzburg-Coach seinen mit 30. Juni auslaufenden Vertrag nicht verlängern werde.

+++ Stevens beschimpft Spieler als Affen +++

Stevens geht als Jahrundertretter
"Er hat gestern Abend der Mannschaft gesagt, dass er seine Mission hier als erfüllt sieht, sie als erledigt sieht", sagte Dutt. "Schalke hatte mit ihm einen Jahrhunderttrainer, Stuttgart hat jetzt einen Jahrhundertretter." Der Niederländer hatte die Stuttgarter, bei denen die ÖFB-Teamkicker Martin Harnik und Florian Klein zu den Stützen zählen, ja auch schon 2014 erfolgreich vor dem ersten Abstieg seit 1975 bewahrt. Am Samstag war ein 2:1-Erfolg bei Absteiger Paderborn der Schlüssel für den Erfolg

Stürmer Daniel Ginczek erzielte erst in der 72. Minute das 2:1-Siegtor. "Es sind Tonnen Ballast abgefallen. Ein brutal schwieriges Jahr ist nun vorbei", meinte VfB-Torwart Sven Ulreich, der mit Freudentänzen und -schreien vor der Tribüne mit den Stuttgart-Fans feierte.

Spieler scherzen über "Affen-Ausraster"
Stevens schaffte trotz einer lange Zeit schwierigen Ausgangslage mit vielen Runden im Besitz der "Roten Laterne" schlussendlich die Wende. "Die Zeit war nicht einfach, aber es hat Spaß gemacht", blickte der 61-Jährige zufrieden zurück. Die Spieler ließen ihn bei der Vereinsfeier hochleben. "Ich bin kein Feierbiest", hatte Stevens aber davor schon erklärt. Nicht vergessen haben seine Spieler allerdings, dass Stevens sie im Training als "Affen" beschimpft hatte. "Die Bananen kommen auf den Tisch, um Energie zu tanken", frotzelte Ginczek. "Der Trainer hat einen großen Anteil daran, weil er immer eine klare Linie durchgezogen hat, wenn auch manchmal mit fragwürdigen Methoden", ergänzte Harnik.

Kommt nächster Ex-Bulle?
Mit Ex-Leipzig-Coach Alexander Zorniger soll schon länger der Stevens-Nachfolger feststehen. Dutt hielt sich diesbezüglich aber auch am Sonntag weiter bedeckt. "Wir haben einen Plan B festgezurrt", verlautete Dutt nur. Für Montag ist jedenfalls eine Pressekonferenz angesetzt.

Stevens hatte den fünffachen Meister Ende November nach der zwölften Runde vom glücklosen Armin Veh übernommen und nach einem monatelangen Abstiegskampf zum Ziel geführt. Er soll dafür laut Medienberichten eine Nichtabstiegsprämie von einer Million Euro kassieren.

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