EM-Prognose in Simulation

Forscher: Frankreich wird Europameister

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International zusammenarbeitende Forscherinnen und Forscher prognostizierten den Turnierverlauf der Europameisterschaft.

Die Euro 2020 steht vor der Tür! Und auch heuer ist die große Frage: Wer wird Europameister? Zahlreiche Top-Nationen wollen den Triumph für sich beanspruchen - nur eine darf am Ende die Trophäe in die Höhe stemmen. Geht es nach den Universitäten Innsbruck und Gent, den Technischen Universitäten Dortmund und München und der Hochschule Molde steht jedoch schon jetzt ein Sieger fest.

Forscherinnen und Forscher dieser Institute erarbeiteten mehrere statistische Modelle für die Spielstärken der Teams mit Informationen über die Team-Struktur (etwa Marktwert, Anzahl Champions-League-Spieler, Vereinsspiele-Performance einzelner Spieler) sowie sozio-ökonomische Faktoren des Herkunftslandes (Bevölkerung und Bruttoinlandsprodukt) und simulierten im Anschluss den Turnierverlauf. Ganze 100.000 Mal wurde unter Berücksichtigung der UEFA-Regeln bezüglich der Turnierauslosung  Spiel für Spiel simuliert. Das Ergebnis: Der Favorit ist diesmal Frankreich mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 14,8 Prozent! Dicht gefolgt von England (13,5) und Spanien (12,3).

Erfolgreiche Prognosen bei früheren Turnieren

Das Turnier ist freilich noch nicht entschieden – das wird auch durch die relativ knappen Abstände bei den Gewinnwahrscheinlichkeiten an der Spitze deutlich. Außerdem natürlich die ohnehin niedrige Wahrscheinlichkeit selbst bei den Top-Nationen. „Es liegt in der Natur von Prognosen, dass sie auch danebenliegen können – sonst wären Fußball-Turniere auch sehr langweilig. Wir liefern eben Wahrscheinlichkeiten, keine Gewissheiten, und eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 15 Prozent heißt zugleich, dass die Mannschaft zu 85 Prozent nicht Turniersieger werden kann“, sagt Forscher Achim Zeileis (Universität Innsbruck). Bisher waren die Prognosen aber durchaus erfolgreich: Das Innsbrucker Modell von Achim Zeileis, das auf bereinigten Quoten der Wettanbieter basiert, konnte unter anderem bereits 2008 das EURO-Finale, sowie 2010 und 2012 Welt- und Europameister Spanien richtig vorhersehen.

Hammer-Gruppe bringt Spannung

Es ist kein Geheimnis, dass die deutsche Nationalmannschaft dieses Jahr in eine besonders herausfordernde Gruppe gelost wurde: „In Gruppe F sind drei sehr starke Teams, darunter der amtierende Weltmeister Frankreich und der Europameister Portugal, beide zugleich die Finalisten der EURO 2016, plus eben Deutschland“, erläutert Andreas Groll: „In dieser Gruppe ist die Wahrscheinlichkeit deshalb verglichen mit den Favoriten in den anderen Gruppen geringer, es bis ins Achtelfinale zu schaffen. Wer das aber schafft, hat dann ganz gute Chancen, weiterzukommen.“ Die Prognose sieht sowohl für Deutschland als auch Portugal eine Wahrscheinlichkeit von 85,3 Prozent, es ins Achtelfinale zu schaffen; für Frankreich liegt diese Wahrscheinlichkeit etwas höher bei 89,7 Prozent. Dass Deutschland Europameister wird, ist mit 10,1 Prozent Wahrscheinlichkeit deutlich unter den Werten der Favoriten und genau gleichauf mit Portugal.

Österreich hat "gute Chancen "

Die österreichische Nationalmannschafft trifft bei der diesjährigen EURO in den Gruppenspielen auf die Mannschaften der Niederlande, Nordmazedoniens und der Ukraine. Für Österreichs insgesamt dritte Teilnahme an der EM-Endrunde stehen die Chancen, es im Gegensatz zu 2008 und 2016 über die Vorrunde hinaus zu schaffen, relativ gut: „Favorit in der Gruppe sind auch laut unserem Modell eindeutig die Niederlande, danach folgt aber schon Österreich, das mit einer Wahrscheinlichkeit von 80,9 Prozent das Achtelfinale erreicht. Das ist deutlich wahrscheinlicher als für die Ukraine und Nordmazedonien“, erklärt Achim Zeileis. Danach sinkt die Wahrscheinlichkeit auf weitere Rundensiege aber deutlich – Europameister wird Österreich laut Prognose nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 1,5 Prozent.

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