ÖFB-Teamkapitän muss sich bei Englands Überraschungsteam noch gedulden.
Anfang April noch am Tabellenende der Premier League liegend, ist Leicester City im englischen Fußball-Oberhaus derzeit das Team der Stunde. Nach zwei Runden rangieren die "Foxes" mit dem Punktemaximum im Spitzenfeld, es winkt sogar die Tabellenspitze. Am Samstag geht es zu Hause gegen Tottenham, die Gäste aus London warten ihrerseits noch auf den ersten Erfolg der noch jungen Saison.
Neben Leicester halten vor der dritten Runde mit Manchester City, Liverpool und Manchester United noch drei weitere Clubs bei einer makellosen Bilanz. Vizemeister City will diese bei Everton ebenso wahren wie Stadtrivale United zu Hause gegen Newcastle. Liverpool gastiert erst Montag bei Arsenal. Der nur bei einem Zähler haltende Meister Chelsea ist am Sonntag bei West Bromwich praktisch zum Siegen verdammt.
Unglaublicher Erfolgsrun
Leicester befindet sich in den vergangenen Monaten insgesamt im Hoch. Der in der abgelaufenen Saison lange Zeit abstiegsgefährdete Verein hat saisonübergreifend neun seiner jüngsten elf Ligaspiele gewonnen. 28 der 33 möglichen Punkte sammelte City, das sich diese Woche mit dem Schweizer Internationalen Gökhan Inler verstärkte, in diesem Lauf. So viele, wie kein anderer Premier-League-Vertreter. Dies bekommt auch Christian Fuchs zu spüren.
Fuchs nur Joker
Neo-Trainer Claudio Ranieri vertraut an der linken Flanke mit dem Deutsch-Ghanaer Jeffrey Schlupp auf einen Akteur, der schon in der abgelaufenen Zeit überzeugende Leistungen gezeigt hatte. Für Fuchs bleibt somit aktuell nur die Rolle als Joker. Beim 4:2 gegen Sunderland kam der ÖFB-Teamkapitän ab der 77., beim 2:1 bei West Ham ab der 82. Minute zu Einsatz. Beim Niederösterreicher ist Geduld gefragt.
Ranieri mahnte vor dem Heimspiel gegen Tottenham - Kevin Wimmer sitzt bei den "Spurs" wohl ebenso auf der Bank - von seinen Spielern Konzentration ein: "Ich werde Eis in ihre Köpfe geben, damit sie cool bleiben. Die großen Aufgaben stehen noch an. Wir dürfen nicht denken, dass wir Ligaspitze sind", meinte der Italiener.
Chelseas Horror-Start
Während in den Midlands Euphorie herrscht, hadert der Meister aus London mit dem Saisonstart. Fünf Tore kassierte Chelsea in den ersten zwei Spielen, das 0:3 bei Manchester City ärgerte Trainer Jose Mourinho. Der Portugiese nahm in der Pause sogar den indisponierten Kapitän John Terry vom Feld, was ihm nach der Verbannung von Clubärztin Eva Carneiro erneut Negativpresse einbrachte. Für die "Blues" ist es jedenfalls der schlechteste Saisonauftakt seit 17 Jahren.
ManU sorgt sich um Rooney
Bei Manchester United scheint indes alles eitel Wonne. Zwei 1:0-Ligasiegen ließen die "Red Devils" einen 3:1-Heimerfolg im Play-off der Champions League gegen Brügge folgen. Sorgen bereitet lediglich die Torflaute von Wayne Rooney. Englands Teamstürmer wartet seit acht Runden auf einen Treffer, zuletzt war Rooney Mitte April gegen Aston Villa erfolgreich - die kritischen Stimmen wurden wieder lauter. "Ich habe Kritik schon öfter erlebt, aber die Tore werden kommen. Hoffentlich bereits am Wochenende", betonte der 29-Jährige.