Zweite Niederlage nach sechs Runden - Bei Stadtrivale Inter läuft es nach Wunsch.
Serien-Champion Juventus und Leader Napoli kontrollieren die Konkurrenz in Italiens Fußball-Meisterschaft zurzeit nach Belieben. Die im Sommer hochgerüstete AC Milan hingegen leistete sich mit dem 0:2 gegen Sampdoria Genua bereits den zweiten Fehltritt - angesichts der Rekord-Investitionen eine nicht kalkulierte Bilanz.
Über 200 Millionen investiert
Abgesehen vom klaren 5:1-Auftakt-Erfolg gegen die Wiener Austria in der Europa-League-Gruppenphase läuft der Saisonstart der Mailänder nicht nach Wunsch. Der von einem komplizierten Finanzkonstrukt aufgepumpte norditalienische Klub, die chinesischen Klubeigner beschafften sich ihre Mittel temporär von einem US-Hedgefonds, legte für die jüngste personelle Restrukturierung über 210 Millionen Euro aus. Und trotzdem handelte sich Milan innerhalb von sechs Runden sechs Punkte Rückstand auf die Spitze ein.
Wie ein Meisterkandidat stellte sich das hoch dotierte Ensemble auch am Sonntag im Luigi-Ferraris-Stadion zu Genua nicht an. Von einer frühen Video-Intervention zu ihren Gunsten (Elfer-Annullierung) profitierten die "Rossoneri" nicht, die Probleme in der Schlussphase bahnten sich aufgrund zahlreicher Ballverluste richtiggehend an. Der Kolumbianer Duvan Zapata profitierte dann auch von einem Lapsus seines Cousins Cristian Zapata (72.), in der Nachspielzeit erhöhte Ricky Alvarez für die Sampdoria.
"Es war in keiner Beziehung ein guter Auftritt von uns", kritisierte Milan-Trainer Vincenzo Montella schwer enttäuscht. "Wir müssen mehr arbeiten und verstehen, weshalb wir auf diese Art und Weise verlieren." Er dürfte den Druck der Tifosi bereits spüren, die in der ersten Euphorie doppelt so viele Saisonkarten verkauft haben wie im Vorjahr.
Inters fünfter Streich
Stadtrivale Inter bestätigte hingegen die hohen Ambitionen mit dem fünften Sieg. Das 1:0 gegen den FC Genoa sicherte Danilo D'Ambrosio mit einem Kopfball in der 87. Minute. In bestechender Form ist Ciro Immobile. Nach zwei ungenügenden Gastspielen in Dortmund und Sevilla hat er seinen Output in der Heimat markant erhöht. Beim 3:0 von Lazio gegen Hellas Verona war der inzwischen achtfache Torschütze doppelt erfolgreich für die viertplatzierten Römer.