Rassismus-Eklat: AC Milan-Torwart verlässt den Platz

Das Duell der italienischen Mannschaften wurde von dem rassistischen Verhalten der Heimfans überschattet: Rassistische Gesänge und Buhrufe. Etwa 30 Minuten nach Anpfiff beschwerte Milan-Keeper Mike Maignan sich beim Schiedsrichter. Anschließend wurde der französische Torhüter von seinen Teamkollegen umarmt und geküsst, bevor er das Spielfeld in Richtung Kabine verließ. Nach einer kurzen Unterbrechung von sechs Minuten kehrte Maignan zurück, um das Spiel fortzusetzen.

Nicht zum ersten Mal

Maignan äußerte sich nach dem 3:2-Sieg zu den Vorfällen: "Sie haben Affenlaute imitiert. So etwas sollte es in der Fußballwelt nicht geben und man muss einfach reagieren.“ Obwohl er die ersten Beleidigungen ignorierte, fühlte er sich letztendlich zum Handeln gezwungen. Es war nicht das erste Mal in seiner Karriere, dass er rassistische Anfeindungen erfahren musste. Ursprünglich wollte er nicht weiterspielen, entschied sich jedoch nach Absprache mit seiner Mannschaft dazu. Der 28-Jährige betonte die Unterstützung, die er von seinen Teamkollegen erhalten habe.

Udinese mitschuldig

In den sozialen Medien kritisierte Maignan den Gegner scharf und warf Udinese vor, mitschuldig zu sein. Udinese reagierte in einer weiteren Mitteilung und bekräftigte die Ablehnung jeglicher Diskriminierung. Der Club bekundete seine tiefe Solidarität mit Mike Maignan angesichts des bedauerlichen Vorfalls.

Stellungnahme

Udinese Calcio will den Vorfall aufklären. "Udinese wird mit allen Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten", betonte der Serie-A-Club am Sonntag in einer Stellungnahme. Demnach sollen alle notwendigen Maßnahmen ergriffen werden, um die Verantwortlichen zu identifizieren und zu bestrafen.

FIFA-Präsident Gianni Infantino verurteilte den Vorfall in Udine als "total abscheulich und völlig inakzeptabel". Ebenfalls am Samstag gab es in England einen Rassismus-Eklat, als der Profi Kasey Palmer von Coventry City während des Zweitligaspiels gegen Sheffield Wednesday beleidigt wurde.