Frankreichs Justiz ermittelt wegen der Vorwürfe des Mobbings und der sexuellen Belästigung gegen den Präsidenten des französischen Fußballverbands (FFF) Noël Le Graët. Wie die Pariser Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte, seien die Vorermittlungen nach einem Hinweis eingeleitet worden.
Die Stelle war vor Monaten vom Sportministerium damit beauftragt worden, eine Untersuchung gegen den Verband und Le Graët wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung durchzuführen. Nach weiteren Vorwürfen hatte sich der 81-Jährige in der vergangenen Woche vorerst von seinem Amt zurückgezogen. Le Graët soll einem Bericht der Zeitschrift "So Foot" vom vergangenen September zufolge SMS mit sexuellen Anspielungen an Mitarbeiterinnen verschickt haben. Zudem warf eine frühere Agentin dem Verbandschef kürzlich sexistisches Verhalten vor. Der Zeitung "Le Parisien" zufolge stritt Le Graët die Vorwürfe bei einer Vorstandssitzung vergangene Woche ab. Der Sender BFMTV berichtete, der pausierende Verbandschef habe gesagt, bisher weder um die ihm angelasteten Taten zu wissen noch um die Personen, um die es dabei gehe.
Vergangenen Mittwoch hatte der FFF mitgeteilt, dass Le Graët seinen Posten bis zur Veröffentlichung des Prüfberichts der Untersuchung zu Missständen innerhalb des Verbands räume. Der Sender France Info berichtete, dass der Bericht für Ende Jänner erwartet wird. Der Verbandschef stand auch wegen als respektlos kritisierter Aussagen über den ehemaligen Weltmeister Zinédine Zidane unter Druck.
Le Graët kandidiert derzeit für eine weitere vierjährige Amtszeit im Council des Weltverbands FIFA. Er wird vom portugiesischen Verbandschef Fernando Gomes herausgefordert. Die Wahl findet am 5. April beim Kongress der Europäischen Fußball-Union UEFA in Lissabon statt.