Kuriose PK

Leeds-Trainer bestätigt Spionage von Gegnern

17.01.2019

Marcelo Bielsa hat in einer Pressekonferenz reinen Tisch gemacht.

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Leeds-United-Trainer Marcelo Bielsa hat am Mittwoch für Aufsehen gesorgt. Er lud zahlreiche Journalisten in den Presseraum des Stadions, um kurzfristig eine Pressekonferenz abzuhalten. Die meisten rechneten mit einem Rücktritt oder einer Entschuldigung des Coaches, nachdem bekannt geworden war, dass Bielsa ein Crew-Mitglied zum Training des nächsten Gegners geschickt hatte, um ihn auszuspionieren. Die Spionage wurde bemerkt, Bielsa steht nun schwer in der Kritik.

Die Pressekonferenz nahm jedoch einen völlig unerwarteten Lauf. Der 63-jährige Trainer-Veteran entschuldigte sich zwar auch, doch ließ es sich nicht nehmen eine Stunde lang über den Spionagefall zu plaudern und die Journalisten tief in die Spielvorbereitung und Gegneranalyse einzuführen. Bielsa gab unumwunden zu, dass er alle Championship-Vereine ausspioniert habe.

"Es geht um das Beobachten eines Trainings von einem öffentlichen Platz aus, ohne dabei das Fair-Play zu missachten. Ich bin der einzige, der dafür verantwortlich ist. Der Klub trägt keine Verantwortung für diese Aktionen. Die Person, die ich entsandte, folgte meinen Anweisungen", startet Bielsa. Niemals wollte er unfair agieren, aber seinen Verein einfach gut auf das nächste Spiel vorbereiten.

Es folgte die Kernaussage: "Ich möchte nun über etwas sprechen, dass die Untersuchungen einfacher machen wird. Ich werde Ihnen nun alle Informationen geben, die dazu benötigt werden. In nur wenigen Worten: Wir haben alle unsere Rivalen überwacht, gegen die wir in dieser Saison gespielt haben und wir haben im Vorfeld der Spiele alle Trainings der jeweiligen Teams verfolgt. (...) Bezüglich dessen was ich getan habe - Es ist nicht illegal. Es ist nicht explizit verboten. Wir können darüber diskutieren, aber es ist keine Verletzung des Gesetzes", erklärte Bielsa ehrlich.

"Ich würde gerne erklären, wie das Gehirn eines Trainers funktioniert. Außer den Spielern hast du in einem Verein noch 20 andere Crew-Mitglieder. Diese 20 Leute erzeugen eine Menge an Informationen, die eigentlich absolut nicht nötig werden. Doch wieso tun wir das? Weil wir uns schuldig fühlen, wenn wir nicht genug arbeiten. Weil wir dann nicht ängstlich sind. Und wir denken, dass wir durch mehr Informationen dem Sieg näher sind."

Es koste knapp 360 Stunden die Informationen zu sammeln und auszuwerten. Eine kuriose Pressekonferenz braucht natürlich auch ein kurioses Ende. "Ich wiederhole: Wieso mache ich das alles? Weil ich denke, dass ich dumm bin. Das ist alles, danke für Ihre Geduld," so der Leeds-Coach, der mit seinem Klub an der Tabellenspitze der zweiten englischen Liga thront.

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