"Solange die Spieler für mich kämpfen, werde ich immer bleiben."
Louis van Gaal hat nach der Nullnummer in seinem vermeintlichen Schicksalsspiel wieder zum Rundumschlag gegen die britische Presse ausgeholt. Sie seien mitschuldig an der Krise von Manchester United, das nun seit acht Spielen auf einen Sieg wartet, wetterte der Niederländer nach dem 0:0 in der Fußball-Premier-League gegen Chelsea am Montagabend. Von einem Rücktritt wollte Van Gaal nichts wissen.
+++ Torloses Remis bei ManU gegen Chelsea +++
Rücktritt kein Thema
Das Umfeld verursache die Krise, und Teil des Umfelds seien die Medien, echauffierte sich der streitbare Van Gaal. "Ich lese Dinge in der Presse, Lügen, die nicht auf Tatsachen basieren", meinte der 64-Jährige. Dass seine Mannschaft gegen den noch schwerer kriselnden Titelverteidiger aus London die bessere war und mehr Chancen hatte, genügte ihm für ein klares Bekenntnis. "Solange die Spieler für mich kämpfen, werde ich immer bleiben."
Dass seine Aussagen zwei Tage zuvor nach dem 0:2 gegen Stoke City als Rücktrittsgedanken ausgelegt wurden, missfiel Van Gaal außerordentlich. In einem dreiminütigen Monolog versuchte er stattdessen, sich und seine Position zu erklären. Die eigentliche Frage, ob er denn nun weitermache oder zurücktrete, hatte er dabei vergessen. "Ob ich zurücktrete? Im Gegenteil", ließ er dann verlauten. In Stoke hatte er noch erklärt: "Der Club muss mich nicht feuern oder entlassen. Manchmal mache ich das selbst."
ManU in schwerer Krise
Fakt ist, dass der Rekordmeister im Moment nicht mehr gewinnen kann. Seit acht Spielen versucht es die Mannschaft des hochdekorierten, aber auch umstrittenen Trainers vergeblich. Zuletzt wartete United 1990 so lange auf einen Sieg. Aktuell bedeutet es nur Platz sechs in der Premier League mit 30 Punkten aus 19 Spielen. "Es sind schwere Zeiten für uns, alle wissen das", räumte auch Kapitän Wayne Rooney ein.
Gegen Chelsea traf United zweimal Metall, zudem wollte Van Gaal bei zwei Situation im Strafraum der Gäste Elfmeter erkannt haben. Dass die Anhängerschaft die Heimischen anfeuerten, sah der Niederländer ebenfalls als gutes Zeichen. "Die Leute applaudieren weiter, nicht alle, aber die meisten", meinte der selbst bei den Fans in der Kritik stehende Van Gaal. Auf ihn wartet schon am Samstag die nächste Bewährungsprobe. Wieder im eigenen Stadion, dann heißt der Gegner Swansea City, Viertletzter der Liga. Da reicht ein Remis wohl nicht mehr.