Am Ende machte er sich sogar die Haare auf. Mit ungebändigter Mähne erzielte Erling Haaland am Mittwoch im Ligaschlager gegen Arsenal den 4:1-Endstand. Englische Kommentatoren verglichen den Norweger sofort mit dem Donnergott und der zugehörigen Superhelden-Figur Thor.
Mit seinem 33. Tor markierte Haaland einen neuen Rekord für Premier-League-Saisonen mit 38 Partien. Noch wichtiger aber: Sein Team Manchester City hat den Meistertitel nun endgültig in eigener Hand.
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— Erling Haaland (@ErlingHaaland) April 26, 2023
Zwei Punkte liegt ManCity noch hinter Arsenal. Der Titelverteidiger hat aber zwei Partien weniger ausgetragen als der Tabellenführer aus London, auf den zudem ein schwieriges Restprogramm wartet. Fünf Runden hat Arsenal noch zu spielen, in den beiden nächsten warten Chelsea (heim) und Champions-Legaue-Kandidat Newcastle (auswärts). Der Traum vom ersten Meistertitel seit 2004 scheint für die "Gunners" ausgeträumt. "Es ist vorbei", schrieb die Boulevardzeitung "Daily Mirror" nach der zweiten klaren Ligapleite gegen City in dieser Saison.
ManCity-Trainer Pep Guardiola betonte zwar, dass seine Mannschaft noch nicht einmal auf dem ersten Tabellenplatz liege. Angesichts von Nachtragspartien gegen West Ham und Brighton, die der Meister noch in der Hinterhand hat, sieht der Sportanalyse-Dienst Opta die Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung nun aber bei 92 Prozent. "Wir müssen die Spiele erst gewinnen. Aber wir haben das Schicksal in unseren Händen", sagte Guardiola. "Das ist das Wichtigste."
Arsenal hinkt Bestform hinterher
Mit Ausnahme von Brighton trifft sein Team nur noch auf Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Das mit Spannung erwartete Spitzenduell mit Arsenal wurde zur Lehrstunde. Die Gastgeber ließen noch zahlreiche Großchancen liegen, die Londoner waren mit vier Gegentreffern gut bedient. "Das war wahrscheinlich ihre Bestform", musste Arsenal-Trainer Mikel Arteta, einst Guardiolas Assistent bei City, anerkennen. "Wir hatten nie eine Chance, das Spiel zu gewinnen."
Tatsächlich war Arsenal in der entscheidenden Saisonphase weit von der Bestform entfernt, mit der man nach jahrelanger Durststrecke bis Anfang April von Sieg zu Sieg geeilt war. Mit der großen Titelchance vor Augen kam dem jungen Team in den vergangenen Wochen aber die Leichtigkeit abhanden. Vier Ligaspiele ist Arsenal mittlerweile sieglos, schenkte dabei zweimal (jeweils 2:2 gegen Liverpool und West Ham) eine 2:0-Führung her. "Wir müssen uns verbessern", weiß Arteta.
Während City noch drei Titel - im Halbfinal-Schlager der Champions League geht es gegen Real Madrid, im FA-Cup-Finale gegen den Lokalrivalen Manchester United - holen kann, droht Arsenal trotz einer Saison weit über den Erwartungen erneut leer auszugehen. Der 13-fache Meister darf sich damit trösten, seit Mittwoch erstmals seit sieben Jahren wieder für die Champions League qualifiziert zu sein. Und auch den Erzrivalen Tottenham lässt man in der Liga definitiv hinter sich - erstmals seit 2016.