"War anstrengend"

Neuer äußert sich erstmals zu Causa Özil

03.08.2018

DFB-Teamtormann sprach am Tegernsee zum ersten Mal über den Wirbel um Özil.

Zur Vollversion des Artikels
© GEPA
Zur Vollversion des Artikels

Mehr als einen Monat nach dem peinlichen Ausscheiden des DFB-Teams äußerte sich Kapitän und Nationaltorwart Manuel Neuer erstmals zum Rücktritt von Mesut Özil. Der Bayern-Star im Trainingslager am Tegernsee zu Bild: "Es war viel hin und her und es wurde sehr viel darüber gesprochen und geschrieben. Dieses Thema ist natürlich eines, das nach dem Ausscheiden sehr anstrengend war für die, die alles gelesen haben."

Den Rücktritt an sich kann Neuer nachvollziehen: "Es ist die Entscheidung jedes einzelnen Spielers. Die Gründe muss man für sich selbst suchen, und die hat er dann auch gefunden. Diese Entscheidung akzeptieren wir natürlich." Rassismus im Team habe Özil jedenfalls "überhaupt nicht" erfahren. Neuer: "Wir haben immer versucht, alle Spieler zu integrieren, und haben auch alles für unsere Mitspieler getan, damit jeder auch mit einem guten Gefühl in die Spiele geht."

Wie geht es jetzt beim vierfachen Weltmeister weiter? Neuer fordert einen Neustart: "Es ist die Aufgabe der Verantwortlichen des DFB, die Mannschaft zu strukturieren und dieser wieder ein Gesicht zu verpassen." Und man müsse "wieder die Spieler da haben, die wirklich stolz sind, für die Nationalmannschaft zu spielen und alles dafür geben, für das eigene Land zu spielen, damit man wieder in die Erfolgsspur kommt."

DFB-Neustart erforderlich

Neuer weiter: "Ich denke, dass sich sowieso Einiges tut bei der Nationalmannschaft und auch im DFB. Dann wird man erstmal abwarten müssen, wie dieser Neustart aussieht. Fakt ist, dass Einiges geändert werden muss. Wir haben große Ziele auch in der Nationalmannschaft und wollen natürlich wieder ein anderes Gesicht zeigen."

Gleich das erste Spiel nach der WM könnte allerdings kaum schwieriger sein. Am 6. September geht es in München gegen Weltmeister Frankreich. Neuer: "Wir wollen alles dafür geben, dass wir gerade gegen Mannschaften wie Frankreich dann wirklich ein anderes Gesicht zeigen."

Von heute auf morgen werde das nicht gelingen: "Das ist ein Prozess, es dauert sicher eine Zeit. Man kann nicht von heute auf morgen sagen, jetzt fangen wir mal an. Ich denke, dass die Verantwortlichen die Köpfe natürlich zusammenstecken werden und auch die für sich richtigen Entscheidungen treffen werden."

Zur Vollversion des Artikels