1860 zittert noch um Abstieg - Medien machen Okotie als Schuldigen aus.
Bis Weihnachten schien alles paletti: Rubin Okotie traf für 1860 München wie am fließenden Band, auch im Nationalteam machte der Wiener den verletzten Einser-Stürmer Marc Janko mit seinem Tor in der EM-Quali gegen Russland vergessen.
2015 kam dann aber alles ganz anders: eine verschleppte Verletzung warf Okotie zurück, seit seinem Comeback klebt ihm das Pech an den Füßen. Die Folge: 1860 München stieg zwar nicht direkt in die Regionalliga ab, muss aber derzeit noch mit Kiel in der Relegation gegen dieses Schicksal kämpfen. Und dort kam es im Hinspiel zum Eklat.
Kurz nach Wiederbeginn der zweiten Halbzeit mähte Okotie nach bis dorthin eher mäßiger Vorstellung einen Gegenspieler rotwürdig um. Der Referee ließ den Österreicher am Platz, sein Trainer holte ihn aber vorsichtshalber vom selbigen. Okoties Reaktion: Gesten des Widerwillens und Unverständnisses.
Heftige Meiden-Kritik
Für die deutschen Medien natürlich ein gefundenes Fressen: Endlich war ein Schuldiger für die Pleitenserie von 1860 München gefunden. "In Kiel zeigte er, dass ihm die richtige Einstellung zum Beruf feht", urteilte die "Süddeutsche" nach dem 0:0 im Hinspiel. Und weiter: "Für die Löwen-Gemeinde war schwer zu verstehen, warum dieser gar nicht mehr so junge Fußballer offene Zeichen des Zorns setzen musste. Selbstüberschätzung ist ein verbreitetes Phänomen unter Profifußballern, aber in diesem Abstiegsfinale bestätigte sich anschaulich, dass in der aktuellen Löwen-Mannschaft gerade ein paar Einzelunternehmer unterwegs sind, denen das eigene Wohl wichtiger ist als jenes des Vereins."