Auch Gianni Infantino soll in dubiose Geschäfte verwickelt gewesen sein.
Durch die Enthüllungen rund um die "Panama Papers" gerät einem Zeitungsbericht zufolge auch FIFA-Chef Gianni Infantino in Erklärungsnot. Wie die "Süddeutsche Zeitung" am Mittwoch berichtet, geht es um Infantinos Zeit beim europäischen Fußballverband UEFA. Damals soll er in dubiose Geschäfte mit einer Briefkastenfirma verstrickt gewesen sein. Infantino wurde Ende Februar als FIFA-Präsident gewählt.
TV-Verträge
Der "SZ" zufolge zeichnete Infantino als Direktor der UEFA-Rechtsabteilung Verträge mit einer Briefkastenfirma, deren Eigentümer zwei der heutigen Angeklagten im FIFA-Skandal waren. Die beiden südamerikanischen TV-Rechtehändler erwarben demnach durch diese Verträge TV-Rechte für die Champions League und verkauften diese mit hohem Gewinn in Lateinamerika weiter.
Der Zeitung zufolge erklärten FIFA-Sprecher dazu, dass Infantino "persönlich" in seiner Zeit bei der UEFA mit den beiden TV-Rechtehändlern und deren Firma weder "geschäftlich" noch "wissentlich anderweitig zu tun gehabt" habe. Auch die UEFA erklärte zunächst, es gebe keine Verbindung, räumte vor wenigen Tagen jedoch ein, dass der fragliche Vertrag Infantinos Unterschrift trage.
Ein weltweites Netzwerk von Journalisten hatte in den vergangenen Monaten einen umfangreichen Datensatz über Briefkastenfirmen ausgewertet, die über die in Panama-Stadt ansässige Finanzkanzlei Mossack Fonseca laufen. Die Enthüllungen riefen weltweit Steuerfahnder auf den Plan.