Die Mannschaft musste mit knurrendem Magen zum Training erscheinen.
Der Ton wird rauer, das Tempo schärfer: In bewährter Schleifermanier will Felix Magath den deutschen Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg vor dem Abstieg retten. "Wir brauchen einen besseren Zustand der Mannschaft. In den nächsten Tagen steht Konditionsarbeit an", kündigte der Coach nach dem in der Nachspielzeit verschenkten Sieg beim VfB Stuttgart eine wesentlich härtere Gangart als unter seinen gescheiterten Vorgängern Steve McClaren und Pierre Littbarski an.
Ohne Frühstück zum Training
Bereits am Montag bekam sein Team dies zu spüren. Ohne Frühstück schickte "Quälix" Magath die Spieler am Morgen eine Stunde früher als gewohnt auf den Platz. "Ich habe nur das Programm umgestellt. So haben wir nicht wie geplant um 9 Uhr gemeinsam gefrühstückt und um 10 Uhr trainiert, sondern haben erst gearbeitet und dann gemeinsam gegessen", bemerkte Wolfsburgs Trainer-Rückkehrer lakonisch.
Harte Arbeit im Abstiegskampf
Die Profis des Tabellenvorletzten der Fußball-Bundesliga wussten, was mit dem spektakulären Trainerwechsel auf sie zukommt. Stürmer Grafite, der die Niedersachsen beim 1:1 in Stuttgart in Führung gebracht hatte, schwante Böses: "Jetzt warten zehn Tage harte Arbeit auf uns." Magaths Analyse nach dem unnötigen Punkteverlust bei den Schwaben ließ in der Tat vermuten, dass sich Grafite & Co. auf wesentlich mehr Schinderei bis zum Saisonschluss einstellen müssen. "Der Zustand des Teams ist schlecht, körperlich fehlt viel", wies er auf unübersehbare Mängel hin.
Wolfsburgern läuft die Zeit davon
Allerdings fehlt Magath im Kampf um den Klassenerhalt die Zeit, seinem Team die Qualität und Stärke aus dem Meisterjahr 2009 zu verpassen. Normal brauche man vier Monate, um eine Mannschaft fit zu machen, er habe aber nur zehn Tage. Dann steht gegen Eintracht Frankfurt das nächste Schlüsselspiel an.