ÖFB-Legionär soll gehen

Scharner rechnet mit dem HSV ab

06.08.2013

Hamburger wollen Scharner loswerden. Niederösterreicher sagt Hull City ab.

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ÖFB-Legionär Paul Scharner und die Verantwortlichen des deutschen Bundesligisten HSV werden wohl keine Freunde mehr. Scharner ist von der Vereinsführung der Norddeutschen schwer enttäuscht. Im Mai hatte der 33-Jährige ein Dreijahres-Angebot von Everton auf dem Tisch, lehnte jedoch ab - im Glauben, dass der HSV auf ihn baue. Scharner hatte damals betont, seinen bis 2014 laufenden Vertrag erfüllen und um einen Stammplatz kämpfen zu wollen.

Karriere-Ende steht im Raum
Allerdings wurde Scharner von Sportdirektor Oliver Kreuzer am Sonntag deutlich gemacht, dass er den HSV verlassen soll. "Alle Gespräche werden für null und nichtig erklärt", wird Scharner in der "Bild"-Zeitung zitiert. "Damals wurde mir gesagt, dass ich nicht abgeschoben werde." Nun denkt Scharner gar über ein Karriere-Ende nach: "Ich kann wechseln, zur U-23 gehen, ich kann Krieg führen oder ich kann aufhören. Auch das ist eine Option", sagt der 33-Jährige. "Ich wurde erpresst, dass ich abgeschoben werde."

Kein Wechsel nach England
Zuletzt wurde der Ex-Teamverteidiger mit Hull City in Verbindung gebracht, ein Angebot des Premier-League-Aufsteigers lehtne Scharner aber ab, wie Berater Valentin Hobel am Mittwoch bestätigte. "Er hat sich aus familiären Gründen gegen einen Wechsel entschieden", sagte Hobel.

Nun droht allerdings ein Rosenkrieg mit seinem derzeitigen Arbeitgeber Hamburger SV. Dessen Sportdirektor Oliver Kreuzer informierte Scharner am Dienstagabend per SMS von dessen Verbannung ins U23-Team der Norddeutschen. Mit den Profis darf der Ex-Teamspieler ab sofort nicht mehr trainieren.

Scharner schaltet Anwalt ein
Laut Hobel könnte die Vorgehensweise des HSV rechtliche Konsequenzen haben, weil Scharner, dessen Profi-Vertrag noch bis 2014 läuft, an der Ausübung seiner Arbeit gehindert wird. "Er fühlt sich erpresst, wird jeden Tag unter Druck gesetzt, damit er den Verein verlässt. Deshalb will er jetzt einen Anwalt einschalten", erzählte Hobel.

Für die Norddeutschen absolvierte der Innenverteidiger nur 49 Bundesliga-Minuten. In der Premier League hingegen brachte er es für Wigan und West Bromwich auf 221 Einsätze, zudem gewann Scharner als Leihspieler mit Wigan im vergangenen Mai den FA-Cup.

 

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