Zürich

FIFA suspendiert 11 Funktionäre

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Auch Vize-Präsident Jeffrey Webb wurde suspendiert. Funktionären droht Auslieferung.

Die FIFA steht kurz vor ihrem Wahlkongress vor der größten Zerreißprobe ihrer skandalumtosten Geschichte, die sogar die Zukunft von FIFA-Chef Joseph Blatter plötzlich infrage stellen könnte. Nach einem dramatischen Tag in Zürich mit mehreren Festnahmen und Durchsuchungen in der Zentrale des Fußball-Weltverbandes wurden am Mittwoch elf aktuelle oder ehemalige Funktionäre provisorisch gesperrt.

Blatter meldet sich zu Wort
Während die Blatter-Gegner der UEFA nach einer Sondersitzung in Warschau eine Verschiebung des FIFA-Kongresses forderten, verteidigte Blatter in einem schriftlichen Statement sein Krisenmanagement. Eine Absage der Präsidentschaftswahlen am Freitag, bei der er für eine fünfte Amtszeit gewählt werden will, sind für den 79-Jährigen keine Option. "Das ist eine schwierige Zeit für den Fußball, die Fans und für die FIFA als Organisation. Wir haben Verständnis für die Enttäuschung, die viele zum Ausdruck gebracht haben...", wird Blatter in einem schriftlichen Statement der FIFA zitiert. "Solch ein Fehlverhalten hat kein Platz im Fußball", sagte der Schweizer.

+++ Wird Präsidenten-Wahl verschoben? +++

UEFA droht mit Boykott
Seine europäischen Gegner haben die unverhoffte Gunst der Stunde offenbar erkannt und proben den Aufstand. Der Kongress samt Wahlen müsse um sechs Monate verschoben werden, hieß es in einem Statement unter der Überschrift "UEFA zeigt dieser FIFA die Rote Karte". "Die heutigen Vorfälle sind ein Desaster für die FIFA und beflecken das Image des Fußballs in seiner Ganzheit. Die Vorgänge zeigen, einmal mehr, dass Korruption in der FIFA-Kultur tief verwurzelt ist. Es ist notwendig, dass ein "Neustart" der kompletten FIFA erfolgt und eine echte Reform durchgeführt wird", hieß es im UEFA-Statement.

Es käme auch ein Boykott infrage. "Beim anstehenden FIFA-Kongress besteht die Gefahr einer Farce. Deshalb werden sich die europäischen Verbände genau überlegen müssen, ob sie überhaupt am Kongress teilnehmen sollen, um ein System zu verwarnen, welches - insofern es nicht gestoppt wird - den Fußball letztendlich töten wird", hieß es weiter.

Ex-FIFA-Vize Warner stellt sich
Nach Korruptionsvorwürfen aus den USA hat sich der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner der Polizei gestellt. Gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 2,5 Millionen Dollar sei er nach einem Gerichtstermin am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden, berichtete die Zeitung "Trinidad Express". Zudem müsse er seinen Pass abgeben und sich zweimal pro Woche bei der Polizei melden.
 

Zugriff in Schweizer Nobel-Hotel
Im Morgengrauen hatten Schweizer Sicherheitsbehörden unabhängig voneinander an zwei Orten in Zürich Ermittlungen wegen möglicher Vergehen innerhalb des FIFA-Apparats vorangetrieben. Und erneut kamen Beschuldigte aus dem engsten Machtzirkel um Blatter.

+++ Knalleffekt: Ermittlungen wegen WM-Vergaben 2018 und 2022 +++

Im Hotel Baur au Lac wurden unter anderem die beiden FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb (Kaymaninseln) und Eugenio Figueredo (Uruguay) festgenommen, dazu die weiteren fünf Spitzenfunktionäre Jose Maria Marin (Brasilien), Eduardo Li (Costa Rica), Julio Rocha (Nicaragua), Rafael Esquivel (Venezuela) und Costas Takkas (Großbritannien). Gegen die drohende Abschiebung in die USA legten sechs der sieben Festgenommenen noch am Mittwoch Rechtsmittel ein, was zumindest aufschiebende Wirkung hat.

Ihnen werden organisiertes Verbrechen und Korruption vorgeworfen. Als Höchststrafe drohen in den USA 20 Jahre Haft. Insgesamt ermittelt das US-Justizministerium, das die Schweizer Behörden um Amtshilfe ersucht hatte, gegen 14 Personen. Sie sollen seit Anfang der 90er-Jahre Schmiergelder von mehr als 150 Millionen Dollar von Vermarktern für die Vergabe von Fußballturnieren erhalten haben. 110 Mio. Dollar sollen allein für Vermarktungsrechte für die Copa America 2016 in den USA geflossen sein. Bestechungsgelder sollen auch vor der WM-Vergabe an Südafrika 2010 gezahlt worden sein.

+++ Diese Frau jagt die FIFA-Bosse +++

"Sie haben das weltweite Fußballgeschäft korrumpiert, um sich selbst zu bereichern", erklärte US-Justizministerin Loretta Lynch am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in New York. "Sie haben es immer und immer wieder gemacht. Jahr um Jahr, Turnier um Turnier." FBI-Direktor James Comey formulierte es drastisch: "Dieses so beliebte Spiel wurde gekidnappt."

Unabhängig von den US-Ermittlungen stellten Schweizer Behörden in der FIFA-Zentrale elektronische Daten und Dokumente sicher. Die zuständige Bundesstaatsanwaltschaft eröffnete ein Strafverfahren im Zusammenhang mit den WM-Vergaben an Russland 2018 und Katar 2022. Nach Behördenangaben geht es um den Verdacht der Geldwäsche. Bis zu zehn an der WM-Vergabe beteiligte Mitglieder des Exekutivkomitees sollen noch verhört werden.

Das sind die verhafteten FIFA-Bosse

Jeffrey Webb (Cayman Islands), Vize-Präsident des Exekutiv-Komitees und "Ziehsohn" von Sepp Blatter

Eugenio Figueredo (Uruguay), bis vor kurzem Präsident des südamerikanischen Fußballverbands

Eduardo Li (Costa Rica)

Julio Rocha (Nicaragua) - im Bild links - ist bei der FIFA zuständig für Entwicklung und Präsident des nicaraguanischen Fußballverbandes.

Rafael Esquivel (Venezuela)

Jose Maria Marin (Brasilien)

Costas Takkas (Großbritannien) ist der Attaché des CONCACAF-Präsidenten Webb. (FOTO: Symbolbild)

Jack Warner (Trinidad Tobago), Ex-FIFA-Vizepräsident und Präsident der karibischen Fußballunion.

Nicolas Leoz (Paraguay), Ex-CONMEBOL-Präsident

+++ Neuer Korruptions-Skandal bei der FIFA? +++


Russland sieht sich als Gastgeber 2018 nicht belastet. Die betroffenen Funktionäre hätten "keine Beziehung" zu dem Turnier, sagte Sportminister Witali Mutko laut Agentur Interfax. Russland sei zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit. "Wir haben nichts zu verbergen." Auch bei der FIFA gibt es keine WM-Zweifel.

Die WM-Ermittlungen gehen auf eine Strafanzeige der FIFA vom 18. November 2014 zurück. "Das Timing ist nicht das beste", räumte FIFA-Kommunikationschef Walter de Gregorio ein. Das Verfahren sei aber gut für die FIFA im Sinne der Transparenz. "Es ist gut, was heute passiert ist. Es tut weh, aber wir werden den Weg weiter gehen", meinte de Gregorio.

Der Kongress des Dachverbandes und die Wahl seines Präsidenten mit Blatter und seinem einzigen noch verbliebenen Herausforderer Prinz Ali bin al-Hussein soll durchgeführt werden. Ein Rücktritt Blatters sei kein Thema. "Warum soll er zurücktreten? Er wird nicht verdächtigt", so de Gregorio.

FIFA-Skandale unter Präsident Blatter 1/5
DIE PRÄSIDENTSCHAFTSWAHL 1998: Der damalige FIFA-Generalsekretär Joseph Blatter gewinnt die Präsidentschaftswahl gegen UEFA-Präsident Lennart Johansson kurz vor WM-Beginn in Frankreich. Bis heute stehen Vorwürfe über angebliche Zahlungen von je 50.000 Dollar an afrikanische Delegierte in einem Pariser Hotel im Raum, die Blatter beharrlich zurückweist.

VIDEO: Fifa hält an Fußball-WMs in Russland und Katar fest

Stimmen nach Blatter-Rücktritt werden lauter
Aus dem Hauptquartier berichteten FIFA-Mitarbeiter von einer "extrem angespannten Stimmung". Blatter sagte alle seine Termine des Tages ab. "Er tanzt natürlich nicht in seinem Büro", bekannte de Gregorio. Auch bei einer Sitzung des südamerikanischen Verbandes CONMEBOL - aus dem mehrere Beschuldigte stammen - soll es eisig zugegangen sein. In dem Blatter freundlich gesonnenen Gremium gab es kritische Stimmen.

Herausforderer Al-Hussein forderte natürlich auch aus eigenem Interesse einen generellen Wandel: "Wir können so nicht weitermachen. Die Krise dauert an und ist nicht nur an die heutigen Ereignisse geknüpft. Die FIFA braucht eine Führung, die regiert, führt und unsere Verbände schützt."

ÖFB-Präsident Leo Windtner stimmte in den Chor jener ein, die auch personelle Konsequenzen fordern. "Die FIFA hat ein gewaltiges Image- und Glaubwürdigkeitsproblem. Und das lässt sich einfach nicht lösen, ohne dass man auch die Personen dort ablöst", erklärte Windtner in einem Interview mit dem ORF-TV-Sport.

Weitere Untersuchungen sollen folgen
Unter den insgesamt 14 Verdächtigen ist auch der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner aus Trinidad und Tobago. Warner beteuerte indes in einer Stellungnahme seine Unschuld. Sein Name taucht im US-Bericht aber auch im Zusammenhang mit der WM 2010 auf. In den USA laufen seit längerem Untersuchungen des FBI gegen ihn und den ehemaligen US-Verbandschef Chuck Blazer. Beide wurden von der FIFA auch vorläufig gesperrt, obwohl sie lange kein Amt mehr ausüben.

Wie das US-Justizministerium erklärte, sollte am Mittwoch in Miami auch das Hauptquartier des nord- und mittelamerikanischen Dachverbandes CONCACAF durchsucht werden. Korruption sei weitverbreitet, systematisch und tief verwurzelt sowohl in den USA als auch im Ausland, erklärte Lynch. Bei der Beurteilung der WM-Vergabe 2018 und 2022 müsse die FIFA "tief in ihre Seele blicken".

Video: Polizei verhaftet FIFA-Funktionäre - das sagt der Pressesprecher


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 17:20

Das war es für heute vom oe24-Liveticker - wir bedanken uns für Ihr Interesse. Bis zum nächsten Mal.

 17:18

Das ist US-Justizministerin Lynch: Diese Frau jagt die FIFA-Bosse

 17:07

Die Pressenkonferenz in New York ist beendet. Der FIFA stehen stürmische Zeiten bevor, die US-Justiz ist offenbar gewillt, den Korruptions-Sumpf trocken zu legen.

 17:02

Auch Weber will die Funktionäre zur Rechenschaft ziehen. Es werde mit anderen Ländern zusammengearbeitet und intensive Ermittlungen geführt.

 17:03

Jetzt stellt sich Lynch den Fragen der Journalisten. "Wir bedanken uns bei den Schweizer Behörden, die jetzt die Auslieferung in die USA einleiten werden. Wir verden versuchen, die weiteren Beschuldigten in den USA festzusetzen."

 17:02

Auch Weber will die Funktionäre zur Rechenschaft ziehen. Es werde mit anderen Ländern zusammengearbeitet und intensive Ermittlungen geführt.

 16:59

Es übernimmt Richard Weber von der US-Steuerbehörde.

Heute sei ein guter Tag für den Fußball. Mit den kriminellen Machenschaften soll nun aufgreäumt werden. Die FIFA-Funktionäre haben ausschließlich für ihr eigenes Interesse gehandelt.

 16:58

"Der Fußball wurde gekidnappt. Der Aufarbeitungsrozess steht erst am Anfang", so Comey.

 16:56

"Es muss etweas geändert werden." Die USA wollen mit anderen Ländern kooperieren und die Ermittlungen weiterführen und intensivieren.

 16:55

"Korruption und Bestechung finden bereits seit Jahrzehnten statt." Sämtliche Kontinentalverbände sollen dabei beteiligt sein.

 16:52

Organisierte Kriminalität

USS-Staatsanwalt Kelly Currie spricht vom Vertrauen, das die Funktionäre missbraucht haben. DEr FBI-Chef spricht von einem groß angelegten System, mit dem Bestechungsgelder an die Funktionäre flossen. Der Geldfluss wurde dabei über Mittelsmänner bzw. Firmen abgewickelt.

 16:51

"Unglaubliche Gier"

US-Staatsanwalt Kelly Currie ist am Wort. Er spricht von einer "ungalublichen Gier" der FIFA-Funktionäre.

 16:50

Insgesamt 14 Personen wurden verhaftet, darunter Funktionäre, aber auch andere Leute, denen Betrug und Geldwäsche vorgeworfen wird. Sie sollen nun an die USA ausgewiesen werden.

 16:48

Das CONCACAF-Hauptquartier in Miami wurde ebenfalls untersucht. CONCACAF-Chef Jeffrey Webb, der auch FIFA-Vize ist, wurde heute bereits in Zürich verhaftet. Es werden weitere Aktionen folgen. Die Beschuldigten haben gegen US-Recht verstoßen.

 16:48

Bestechungsgelder flossen auch in den USA oder wurden hier geplant. Deshalb wurden die US-Behörden auch aktiv. Es gebe auch bereits zwei Geständnisse.

 16:46

US-Justizministerin Lynch redet von groß-angelegter Korruption, die die gesamten letzten Vergaben betrifft. Das FIFA-System sei äußerst korrupt.

 16:45

"Funtkionäre haben das Vertrauen missbraucht und sich ihre Stimme kaufen lassen."

 16:44

"Ranghohe FIFA-Funktionäre sollen den Fußball manipuliert haben. Internationale Fußball-Turniere wurden nicht offen gestaltet. Es wurde über Jahrzehnte versucht, Geld zu mahen. Turniere wurden verkauft. Das Ganze habe bereits 1991 begonnen."

 16:43

Gegen einige Individuen werde wegen oragnisierter Kriminalität ermittelt, so Lynch.

 16:42

PK beginnt

Die US-Justizministerin Loretta Lynch und der Direktor der US-Bundespolizei FBI, James Comey betreten den Raum.

 16:33

Eigentlich sollte die Pressekonferenz um 16.30 Uhr starten. Noch müssen die zahlreichen anwesenden Journalisten allerdings warten.

 16:17

Pressekonferenz um 16.30 Uhr

Die US-Justizministerin Loretta Lynch und der Direktor der US-Bundespolizei FBI, James Comey, geben heute um 16.30 Uhr MESZ in New York eine Pressekonferenz zu den Festnahmen hochrangiger Fußball-Funktionäre. oe24 berichtet über die PK natürlich LIVE.

 16:02

ÖFB-Generaldirektor Ludwig "völlig überrascht"

Im Österreichischen Fußball-Bund (ÖFB) zeigte man sich kurz vor der Abreise zum FIFA-Kongress nach Zürich "völlig überrascht" von der Vorfällen. "Wir wollen uns nun ein Bild machen in dem Gremium, in dem wir zuhause sind, der UEFA, und dann klarer sehen, was Sache ist. Alles andere wäre Spekulation", erklärte ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig in einer ÖFB-Mitteilung.

"Bei der Sitzung hoffen wir Hintergrundinformationen, Daten und Fakten zu hören. Dass es für den Fußball nicht lustig ist, darüber brauchen wir nicht zu reden", betonte Ludwig. Zu betroffenen Personen oder Details wollte sich Ludwig vorerst nicht äußern. "Es gilt abzuwarten, was sich als richtig oder falsch erweist." Auch zur Frage, ob Blatter als Chef noch tragbar sei, wollte Ludwig nichts sagen.

 15:31

Russland nimmt zu den Vorfällen Stellung: Die betroffenen Funktionäre hätten "keine Beziehung" zu dem Turnier in drei Jahren, sagte Sportminister Witali Mutko der Agentur Interfax zufolge in Moskau. Russland sei zur Zusammenarbeit mit den Behörden bereit. "Wir haben nichts zu verbergen."

 15:18

"Es ist schockierend und schädlich für den gesamten Fußball, was sich in Zürich abspielt. Es wäre erschütternd, wenn sich die im Raum stehenden, schweren Vorwürfe gegen Mitglieder der FIFA als richtig herausstellen", so DFB-Präsident Niersbach über die Vorkommnisse in Zürich.

 14:32

Razzia fand in Luxushotel statt

Die Polizeiaktion fand Mittwochfrüh im Zürcher Nobelhotel Bar au Lac statt. Der Kongress mit der Wahl des FIFA-Präsidenten am Freitag soll allerdings "definitiv" stattfinden, stellte FIFA-Sprecher De Gregorio klar. "Wir machen weiter mit unserer Agenda." Auch Forderungen nach einem Blatter-Rücktritt wies der FIFA-Sprecher entschieden zurück. "Warum soll er zurücktreten? Er wird nicht verdächtigt."

In diesem Hotel schlugen die Fahnder zu:

hotel.jpg © Reuters

 14:13

Nächste Pressekonferenz um 16:30 Uhr

Die US-Justizministerin Loretta Lynch und der Direktor der US-Bundespolizei FBI, James Comey, geben heute um 16.30 Uhr MESZ in New York eine Pressekonferenz zu den Festnahmen der hochrangigen Fußball-Funktionären.

Im Visier der US-Justiz stehen insgesamt 14 Personen. Neun davon sind oder waren FIFA-Funktionäre, fünf sind Chefs von Sportmarketing-Firmen. Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 20 Jahren wegen organisierten Verbrechens, Betrugs, Geldwäsche und Bestechung. Es geht um ein Geldvolumen von 100 Millionen Dollar.

 13:40

Internet reagiert - mit Satire

So lacht das Netz über den Fifa-Skandal:

Die besten FIFA-Memes finden Sie HIER >>>

 13:25

Konten gesperrt

Im Verfahren um Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe der Fußballweltmeisterschaften 2018 und 2022 haben die Schweizer Behörden Konten bei mehreren Banken sperren lassen. Es handle sich um Konten, über die Bestechungsgelder geflossen sein sollen, teilte das Bundesamt für Justiz am Mittwoch mit.

Die Behörde gab zudem bekannt, dass sieben Personen verhaftet worden seien. Darunter befänden sich auch zwei die beiden FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb von den Cayman-Inseln und Eugenio Figueredo aus Uruguay.

 13:03

FIFA-Statement: "Wir kooperieren"

Die FIFA stellt klar, dass sie "als geschädigte Partei voll mit den Schweizer Behörden koopiert":

statement.jpg © FIFA

 12:53

Wahl zum neuen FIFA-Präsidenten läuft wie geplant ab!

Die Wahl zum FIFA-Präsidenten findet ungeachtet der Festnahmen in Zürich wie geplant am Freitag statt. Das teilte der Internationale Fußball-Verband am Mittwoch bei einer Pressekonferenz mit. Auch der Kongress werde wie vorgesehen am Donnerstag und Freitag abgehalten, sagte Kommunikationschef Walter de Gregorio.

 12:39

Gary Lineker über die FIFA: "Die FIFA zerbricht".

"Das ist außergewöhnlich! Die FIFA zerbricht. Das Beste, das diesem schönen Spiel möglicherweise passieren kann." Der englische Ex-Fußball-Internationale Gary Lineker via Twitter über die Festnahmen von FIFA-Funktionären.

 12:34

Offiziell: FIFA-Vize Webb in Haft

Insgesamt werden 14 Personen wegen organisierten Verbrechens und Korruption beschuldigt, so das US-Justizministerium, das federführend bei der Razzia in Zürich ist. Unter den Verhafteten ist auch FIFA-Vizepräsident Jeffrey Webb.

 11:51

Die Namen der verhafteten FIFA-Mitglieder durfte/wollte De Gregorio nicht bestätigen. Das übernimmt jetzt aber u.a. das US-Justizministerium, das soeben die Verhaftung von Vizepräsident Jeffrey Webb bestätigt hat.

 11:48

Damit ist die Pressekonferenz beendet. Kurzes Fazit von Walter De Gregorios (FIFA-Pressechef) Aussagen: Die FIFA ist nicht angeklagt, die FIFA ist vielmehr die geschädigte Partei. Man kooperiere voll mit den Behörden, außerdem wurde diese ganze Untersuchung von der FIFA im letzten November bei der Schweizer Staatsanwaltschaft überhaupt erst ins Rollen gebracht. FIFA-Präsident Blatter ist nicht beschuldigt und recht entspannt, es handelt sich hier um einen nötigen Reinigungsprozess der FIFA, der zwar schmerzt aber notwendig ist. Blatter werde sich natürlich am Freitag zur Wiederahl stellen, auch die WM-Vergaben an Russland und Katar stehen zum jetzigen Zeitpunkt nicht in Frage.

 11:47

Es sollen zwei Vize-Präsidenten unter den Verhafteten sein. De Gregorio: "Ich kann keine Namen nennen. Sie müssen bis zum Freitag warten, dann werden Sie sehen, wer hier ist und wer nicht."

 11:46

Was muss passieren, damit die Verhafteten auch suspendiert werden? De Gregorio: "Jeder ist unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen wird. Die Ethik-Komission wird entscheiden, wann jemand suspendiert wird. Nur weil jemand um 6 Uhr in der Früh überraschend verhaftet wird, können wir niemanden suspendieren. Wir versuchen noch immer, Informationen zu sammeln. Das Ganze läuft jetzt erst seit ein paar Stunden. Später werden wir weitersehen."

 11:44

Ist es nicht komisch, dass die Justiz jetzt bei der FIFA aufräumen muss und der Prozess nicht intern passiert? De Gregorio: "Wir konnten das nur bis zu einem gewissen Punkt machen. Wir können nicht wie die Justiz untersuchen. Deshalb haben wir das Ganze an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet."

 11:42

Werden die Verhafteten suspendiert? Wie kann Blatter entspannt sein? Geht es ihm nur um die eigene Reputation oder um den Ruf der FIFA? "Danke für die Frage, jetzt kann ich mich ausbessern: Er tanzt natürlich nicht in seinem Büro, er ist einfach sehr ruhig. Er kooperiert voll mit allen Leuten. Er ist natürlich kein glücklicher Mensch heute, aber er weiß, dass das die Konsequenz ist von dem, was wir im letzten November angestoßen haben. Und nein, es wird niemand suspendiert. Sie wurden ja nur verhaftet, nicht verurteilt."

 11:42

Laut De Gregorio hat die Schweizer Staatsanwaltschaft den Garcia-report seit 18. November 2014.

 11:41

Was spielte sich um 6 Uhr in der Früh heute genau ab? De Gregorio: "Da habe ich noch geschlafen. Wie genau das alles ablief, muss man die Staatsanwaltschaft fragen. Ich wurde gegen 7 Uhr telefonisch verständigt."

 11:39

Wie sieht es mit den Auslieferungsverfahren aus? Werden Blatters Reisepläne zur Fußball-WM geändert? Schöne versteckte Frage... De Gregorio: "Die Reisepläne des Präsidenten werden sich nicht ändern. Er wird gegen Ende der WM in Kanada sein. Es ist nicht so, dass sich Blatter nicht in die USA traut, weil er Angst hat, am Flughafen befragt zu werden. Es gibt ein Vereinbaren zwischen Schweiz und der USA wegen Befragungen usw. Das müsste also gar nicht auf US-Boden stattfinden."

 11:36

Sollte der Garcia-Report jetzt nicht endlich publik gemacht werden? De Gregorio: "Ich bin über diese Frage sehr überrascht. Wir haben letztes Jahr beschlossen, dass wir den Report veröffentlichen werden, sobald alle Fragen beantwortet sind. Dann können Sie alle lesen, was Sie interessiert."

 11:33

In jeder anderen Organisation, wo so viele Skandale passieren werden die Top-Manager zur Verantwortung gezogen. Wieso nicht bei der FIFA? Außerdem: Sind nicht die Millionen Fans weltweit die Geschädigten? De Gregorio: "Ja, wir sind alle die Geschädigten. Blatter ist nicht involviert, wieso soll er zurücktreten? In zwei Tagen wird gewählt, sollte er wiedergewählt werden, ist er für die nächsten 4 Jahre weiter Präsident."

Hatte Blatter keine Vorwarnung? Was war seine Reaktion? De Gregorio: "Keiner von uns wusste, dass heute um 6 Uhr morgens diese Sache losbricht. Das ist normal, der Staatsanwalt wird uns nicht vorwarnen. Der Präsident konzentriert sich auf den Kongress. Der Stressfaktor ist heute natürlich größer als gestern. Er ist aber recht entspannt, weil er ja nicht involviert ist. Er wird akzeptieren was auch immer passieren wird."

 11:32

Wie kann De Gregorio garantieren, dass die WMs in Russland und Katar bleiben, obwohl es Untersuchungen gibt? Wie kann Blatter in seiner Postion bleiben? De Gregorio: "Der Präsident steht nicht unter Vedacht." Zur WM-Vergabe: "Russland und Katar werden gespielt, das ist heute Fakt. Ich weiß nicht, was morgen oder übermorgen passiert."

 11:30

De Gregorio meint außerdem, dass die Exekutive die geballte Öffentlichkeitsaufmerksamkeit des Kongresses ausnützen wolle. De Gregorio: "Es ist nicht gut für unser Image und unseren Ruf, aber es ist gut, dass bei uns aufgeräumt wird. Es ist gut für unseren Reformprozess. Wir hätten die Akten nicht im letzten November an den Staatsanwalt gegeben, wenn uns nicht bewusst gewesen wäre, welche Folgen das haben könnte."

 11:28

De Gregorio ist offensichtlich genervt. Er wiederholt immer wieder, dass er

a) nichts sagen kann und

b) das Ganze nichts mit dem FIFA-Kongress zu tun hat. Die Exekutive wollte nur so effizient wie möglich sein - alle Verdächtigen waren halt jetzt am selben Ort...

 11:27

Jetzt kommen die Fragen der Medien. Wieviele Personen wurden befragt, stehen die WMs 2018 und 2022 in Frage? De Gregorio: "Zweimal Nein. Ich kann weder Namen noch die Anzahl der verhafteten Personen sagen. Die WMs 2018 und 2022 werden in Russland und Katar gespielt."

 11:26

De Gregorio bestätigt nochmals: "Die Präsidentenwahl wird wie geplant stattfinden."

 11:24

"Wir sind in ständigem Kontakt mit dem Staatsanwalt. Vielleicht können wir Ihnen später oder morgen mehr Informationen geben. Mit dem Stand zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir nicht mehr, als was in der Presseaussendung des Staatsanwalts steht."

 11:23

De Gregorio: "Es ist schade, dass die FIFA so unter diesen Vorgängen leidet. Der Kongress wird natürlich über die Bühne gehen. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, auch wenn das einige Leute anders sehen mögen."

 11:22

De Gregorio kann die Namen der angeblich verhafteten FIFA-Mitglieder nicht kommentieren. Er verweist da an die Schweizer Justiz.

 11:21

De Gregorio weist darauf hin, dass die FIFA die "geschädigte Partei" ist. "Wir geben alle Informationen preis, wir kooperieren komplett."

 11:19

De Gregorio weist darauf hin, dass die anwesenden Journalisten die Aussendung des Schweizer Staatsanwalts nicht kommentieren wird. Aber: De Gregorio weist darauf hin, dass die FIFA selbst die Untersuchungen am 18. November 2014 ins Rollen gebracht habe. Das Timing ist "nicht das Beste", aber die FIFA freut sich über die Vorgänge und kooperiert voll mit den Behörden, so De Gregorio.

 11:19

Jetzt geht's los!

Presse-Chef De Gregorio ist da!

 11:15

Weiter warten auf den Beginn der FIFA-Pressekonferenz...

 11:09

Laut FIFA soll die PK in den nächsten 5 bis 10 Minuten losgehen.

 11:08

Der Start der Pressekonferenz verzögert sich weiter. Möglicherweise wurde die FIFA von dem Strafverfahren wegen der WM-Vergaben im letzten Moment am falschen Fuß erwischt und muss sich nun eine neue Öffentlichkeits-Taktik zurechtlegen?

 11:06

Strafverfahren wegen WM-Vergaben

Neuigkeiten in dieser Causa: Die Schweizer Staatsanwaltschaft hat rund um die Vergaben der Fußball-Weltmeisterschaften 2018 an Russland und 2022 an Katar ein Strafverfahren eröffnet. In diesem Zusammenhang seien im Hauptquartier des Fußball-Weltverbandes (FIFA) in Zürich elektronische Daten und Dokumente sichergestellt worden, teilte die Behörde am Mittwoch mit.

Die Staatsanwaltschaft gehe dem Verdacht nach, dass es bei der Vergabe an Russland und Katar zu Unregelmäßigkeiten und unrechtmäßigen Bereicherungen gekommen sei. Zudem habe man Hinweise auf Geldwäsche über Banken in der Schweiz erhalten.

 11:05

Nochmals zur Erinnerung: Die Pressekonferenz wird laut FIFA von Presse-Chef Walter De Gregorio abgehalten. FIFA-Boss Blatter wird nicht zur Öffentlichkeit sprechen.

 11:03

Es ist zwar schon kurz nach 11 Uhr, aber wir warten noch auf den Beginn der Pressekonferenz.

 11:00

Bringt jetzt gar die Schweiz selbst Sepp Blatter zu Fall? Wenn es ein Strafverfahren gegen die WM-Vergaben für 2018 und 2022 gibt, ist der FIFA-Präsident wohl kaum mehr haltbar. Er wollte sich eigentlich am Freitag für eine weitere Amtszeit wiederwählen lassen. Das ist nach den Geschehnissen des heutigen Tages aber wohl mehr als fraglich, auch wenn gegen Blatter selbst keine Ermittlungen laufen (sollen).

 10:58

Knalleffekt!

Wie soeben bekannt wurde, gibt es auch ein Schweizer Strafverfahren um die WM-Vergaben 2018 und 2022.

 10:55

Laut CNN wird mittlerweile gegen nicht weniger als 14 Personen in den USA ermittelt. Ihnen wird von den US-Ermittlern Betrug, Erpressung und Geldwäsche vorgeworfen. Laut Schweizer Behörden geht es um Bestechungszahlungen in Höhe von über 100 Millionen Dollar seit den 1990er-Jahren.

 10:37

Blatter-Herausforderer spricht

Präsidentschaftskandidat Prinz Ali bin Al-Hussein hat nach den Festnahmen von sechs FIFA-Funktionären am Mittwoch von einem "traurigen Tag für den Fußball" gesprochen. Mit Verweis auf den weiteren Verlauf der Untersuchungen und Maßnahmen sei es aber nicht angemessen, "zum jetzigen Zeitpunkt darüber hinaus" Kommentare abzugeben, hieß es in einer Mitteilung des jordanischen Verbandschefs.

Er stellt sich am Freitag bei der Präsidentenwahl auf dem Kongress des Internationalen Fußball-Verbandes (FIFA) in Zürich als einziger noch verbliebener Herausforderer Amtsinhaber Joseph Blatter.

 10:28

Blatter schwänzt Pressekonferenz

Wer auf ein Auftreten von FIFA-Präsident Sepp Blatter bei der Pressekonferenz gehofft hat, wird wohl bitter enttäuscht werden. Laut FIFA-Aussendung muss sich Walter De Gregorio, Direktor Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, den Medien stellen.

 10:14

Herzlich willkommen beim oe24-Ticker. Ab 11 Uhr steigt in der FIFA-Zentrale in Zürich eine kurzfristig einberufene Pressekonferenz zu den Verhaftungen von mehreren hochrangigen Funktionären. Wir werden für Sie LIVE berichten.

Das sind die verhafteten FIFA-Bosse

Jeffrey Webb (Cayman Islands), Vize-Präsident des Exekutiv-Komitees und "Ziehsohn" von Sepp Blatter

Eugenio Figueredo (Uruguay), bis vor kurzem Präsident des südamerikanischen Fußballverbands

Eduardo Li (Costa Rica)

Julio Rocha (Nicaragua) - im Bild links - ist bei der FIFA zuständig für Entwicklung und Präsident des nicaraguanischen Fußballverbandes.

Rafael Esquivel (Venezuela)

Jose Maria Marin (Brasilien)

Costas Takkas (Großbritannien) ist der Attaché des CONCACAF-Präsidenten Webb. (FOTO: Symbolbild)

Jack Warner (Trinidad Tobago), Ex-FIFA-Vizepräsident und Präsident der karibischen Fußballunion.

Nicolas Leoz (Paraguay), Ex-CONMEBOL-Präsident