Französischer Internationaler von Teamkollegen enttäuscht.
In der Erpressungsaffäre in der französischen Fußballnationalmannschaft hat Mathieu Valbuena Vorwürfe gegen seinen Teamkollegen Karim Benzema erhoben. Benzema habe ihn "indirekt" aufgefordert, Geld an die Erpresser zu zahlen, die ihn wegen eines Sexvideos unter Druck setzten, sagte Valbuena in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit der französischen Zeitung "Le Monde".
Auf die Frage, ob Benzema ihn einfach aufgefordert habe, die Erpresser zu treffen, ohne wirklich Druck auf ihn auszuüben, sagte Valbuena: "Auffordern bedeutet: 'Du wirst bezahlen müssen.' Indirekt."
"Nicht direkt von Geld gesprochen"
Benzema wird vorgeworfen, an der Erpressung Valbuenas mit einem Sexvideo beteiligt gewesen zu sein. Gegen den Stürmer von Real Madrid wird wegen "Komplizenschaft bei einem Erpressungsversuch und Beteiligung an der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Verübung einer Straftat, auf die mindestens fünf Jahre Haft stehen", ermittelt. Außerdem darf Benzema vorläufig Valbuena nicht mehr treffen.
Valbuena fügte im Gespräch mit "Le Monde" hinzu, Benzema habe nicht aggressiv mit ihm gesprochen. "Er hat nicht direkt von Geld gesprochen, aber wenn man darauf besteht, dass ich jemanden treffen soll....pffff", ergänzte der Mittelfeldspieler von Olympique Lyon, der sich in dem Interview erstmals öffentlich zu dem Fall äußerte.
Real-Star wehrt sich
Benzema bestreitet laut seinem Anwalt Sylvain Cormier, an der Affäre beteiligt zu sein. Laut Justizvertretern gestand der 27-Jährige der Polizei aber, sich auf Bitte eines als Mittelsmann auftretenden "Kindheitsfreunds" an Valbuena gewandt zu haben. Sie hätten abgesprochen, was Benzema sagen soll, damit Valbuena ausschließlich mit dem Mittelsmann verhandelt. Der Stürmer habe "seinem Freund einen Gefallen tun wollen", hieß es, ohne daran zu denken, dass er damit Valbuena schadete.