Österreich muss Spiel in Montenegro vor Publikum austragen.
Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hat das am 27. März in Podgorica in der 67. Minute abgebrochene EM-Qualifikationsspiel
zwischen Montenegro und Russland mit 0:3 gewertet. Zudem muss Montenegro zumindest ein Heimspiel ohne Zuschauer austragen, teilte die UEFA am Mittwoch in einer Aussendung nach der Sitzung der Disziplinarkommission mit.
Geldstrafe für beide Verbände
Ein zweites Geisterspiel droht dem montenegrinischen Verband dann, wenn die Fans der Nationalmannschaft in den kommenden zwei Jahren nochmals negativ auffallen sollten. Weiters verhängte die UEFA-Disziplinarkommission auch noch eine Geldstrafe über 50.000 Euro. Auch der russische Verband muss wegen Fehlverhaltens seiner Fans 25.000 Euro Strafe zahlen.
Russland bleibt damit in der Tabelle der Gruppe G mit nun acht Punkten Dritter hinter Österreich (13) und Schweden (9). Montenegro ist mit fünf Zählern nach fünf Partien nur Vierter.
Geisterspiel gegen Liechtenstein
Bei dem Skandal-Match in Podgorica war der russische Tormann Igor Akinfejew kurz nach dem Anpfiff von einem Feuerwerkskörper am Hinterkopf getroffen worden. Der Schlussmann erlitt dabei Nackenverletzungen sowie leichtere Brandwunden und konnte das Spiel nicht fortsetzen. Nach einer 33-minütigen Unterbrechung wurde die Partie zunächst fortgesetzt, nach weiteren Ausschreitungen brach der deutsche Schiedsrichter Deniz Aytekin die Begegnung dann Mitte der zweiten Hälfte beim Stand von 0:0 endgültig ab.
Das Geisterspiel betrifft die Partie am 5. September, an dem Montenegro Außenseiter Liechtenstein empfängt. Das nächste Heimspiel am 9. Oktober gegen Österreich dürfte dann wieder vor Zuschauern gespielt werden, sollten die montenegrinischen Fans nicht bei den Auswärtsspielen am 14. Juni in Schweden und am 8. September in Moldau erneut für einen Skandal sorgen.
Russland kommt glimpflich davon
Die Vergehen der russischen Fans wertete die UEFA nicht als Verstoß gegen die Bewährungsauflagen, die nach den EM-Ausschreitungen von Russen vor drei Jahren in Polen gegen Russlands Verband ausgesprochen worden waren. Damals hatte die UEFA entschieden, dass Russland in der nächsten EM-Qualifikation - also der derzeit laufenden - sechs Punkte abgezogen werden, sollten russische Fans erneut durch Gewaltexzesse auffallen. In Podgorica war ihnen aber lediglich der verbotene Einsatz von Pyrotechnik vorgeworfen worden.
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