FIFA-Skandal
So könnte WM-Neuvergabe ablaufen
03.06.2015
Zwei mögliche Szenarien, wie Russland und Katar noch WM verlieren könnten.
Nach der Rückzugsankündigung von Joseph Blatter wird auch über die Möglichkeit einer Neu-Vergabe der umstrittenen WM-Turniere in Russland 2018 und Katar 2022 debattiert. Noch fehlt hierfür aber jede juristische Grundlage. Die Verträge mit den WM-Gastgebern sind unabhängig von der Person des Präsidenten geschlossen.
+++ Blatter gibt Rückzug als FIFA-Boss bekannt +++
Dennoch gibt es Szenarien, die eine neue Ausschreibung der Fußball-Turniere möglich machen könnten:
- Die Schweizer Justiz ermittelt nach der Strafanzeige der FIFA weiterhin in alle Richtungen. Mehrere Wahlmänner von 2010 - wie die FIFA-Vizepräsidenten Issa Hayatou und Angel Maria Villar Llona - wurden schon befragt. Auch Franz Beckenbauer steht auf der Verhörliste. Finden die Ermittler aus Bern belastendes Material, das Korruption oder Vorteilsnahme bestätigt, könnte und müsste die FIFA eine Neuvergabe einleiten.
+++ Werden WM 2018 und 2022 doch neu vergeben? +++
- Die Hoffnungen der Russland- und Katar-Gegner ruhen auch noch auf dem Garcia-Report. Der Bericht des ehemaligen Chefermittlers der FIFA-Ethikkommission, Michael Garcia, wurde noch nicht veröffentlicht. Finden sich dort mehr belastbare Anschuldigungen, als bisher publiziert, müsste die FIFA auch aktiv werden. Je nachdem, welche Interessen der Blatter-Nachfolger hat, könnte der Garcia-Report instrumentalisiert werden.